Der Westen, grünster Teil von Kreta (Bezirk Chaniá)

Kloster Arkadi

Elafonissi (Foto: pixabay)



Natürlich hat auch der Tourismus den Westen längst erobert, wenn auch mit einiger Verzögerung verglichen mit den anderen Bezirken. Zentrum des Pauschaltourismus sind die Strände westlich von Chaniá. Aufgrund ihrer etwas abgelegenen Lage bleiben die Küstenorte im Süden weitgehend Einzelreisenden vorbehalten, was ihrem Charme durchaus gut tut. Mit Stränden wie dem von Falássarna oder Elafoníssi kann der Bezirk Chaniá gar Anspruch auf Spitzenreiterpositionen erheben.

Auf 2375 km² umfasst der Bezirk Chaniá den gesamten Westen der Insel. Über 60 % dieser Fläche besteht aus bergiger Landschaft, von zahlreichen tiefen Schluchten durchzogen. Die Lefká Ori, die Weißen Berge, bilden dabei das imposanteste zusammenhängende Bergmassiv mit mehreren über 2000 Meter aufragenden Gipfeln, deren weiße schneebedeckte Spitzen im Frühsommer einen skurrilen Kontrast zur Hitze der Ebene darstellen. Der Páchnes erreicht gar eine Höhe von 2453 Meter.

Keine andere Region Kretas kann mit derartig vielen und sehenswerten Schluchten aufwarten wie der Bezirk Chaniá. Natürlich steht die berühmte Samariá-Schlucht, die auf 16 km von der Omalós-Hochebene nach Agía Rouméli ans Meer hinunter führt, im Zentrum des Interesses. An manchen Tagen sind es weit über 2000 Menschen, die an einer Schluchtwanderung teilnehmen und die Vielfalt dieser Naturlandschaft erleben.

Andere reizvolle Schluchten wie die Imbros-Schlucht bei Chóra Sfakíon oder die Agía Iríni-Schlucht bei Sougia können ebenfalls durchwandert werden und sind Ziel weitaus weniger Besucher.

Weitere Gebiete des Bezirkes Chaniá wie die beiden weit ins Meer hinaus ragenden Halbinseln Gramvoússa und Rodópou im Nordwesten sind durch Verkehrswege nicht erschlossen und bleiben hoffentlich noch lange lediglich ausdauernden Wanderern vorbehalten.

Von eher bescheidenen landwirtschaftlichen Aktivitäten im Bergland abgesehen – dort ist die Schaf- und Ziegenhaltung von Bedeutung - spielt die Küstenebene im Norden des Bezirks in landwirtschaflicher Hinsicht die Hauptrolle. Da die vorherrschenden Westwinde immer wieder Regen bringen, ist der Westen Kretas der grünste und fruchtbarste Teil der Insel.

Ähnlich wie der Nachbarbezirk Réthimnon weist der Westen Kretas keine bedeutenden archäologischen Sehenswürdigkeiten auf. Da die Besiedlung der Insel vermutlich von Osten her erfolgte, sind keine großen minoischen Siedlungen zu finden. Umso größer ist das venezianische und byzantinische kulturelle Erbe. Abgelegene byzantinische Kirchlein mit zum Teil gut erhaltenen und wertvollen Wandmalereien werden Sie vor allem im Süden des Bezirks Chaniá finden.






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