Als unbestreitbarer Höhepunkt der Grabungsaktivitäten und einer der wohl aufsehenerregendsten Entdeckungen aus Zyperns Vergangenheit erwies sich ein Fund, den 1929ein Team der Swedish Cyprus Expedition machte. Was die Ausgräber dicht unter der Erdoberfläche behutsam freilegten, "glich der Szene eines urzeitlichen Theaterstücks, in dem die Akteure, von einer Naturkatastrophe überrascht, nicht mehr schnell genug den Abgang von der Bühne geschafft hatten". Weit über 2000 Terrakottaplastiken von Hand- bis Lebensgröße, darunter Stiere und stolze Krieger, Wagenlenker und Kentauren, Dämonen und würdevolle Priester, standen dichtgedrängt in konzentrischen Halbkreisen um einen Altarstein. Die tönernen Figuren sind heute im Cyprus Museum, im griechischen Sektor von Nicosia ausgestellt.

Doch auch das moderne Akdeniz erinnert mit einer höchst eindrucksvollen Präsentation an den Sensationsfund. Am Ortseingang links der Straße sind vor einem Museumsbau zahlreiche täuschend echt gelungene Repliken der Dämonen, Priester und Wagenlenker aufgestellt. Seit Archäologen des römischen Istituto per gli Studi Micenea ed Egeo-Anatolici ihre Forschungen im Gebiet um Agia Irini 1973 einstellten, ist das Grabungsgelände verwaist. Nur die stille Strand-, Dünen- und Waldlandschaft lockt noch dann und wann Besucher in diese Gegend. Und als Anker in dieser vom stetigen Westwind durchlüfteten Küstenlandschaft bewährt sich seit Jahren das traditionsreiche Strandlokal „Caretta“.

Die englischen Kolonialherren hatten schon bald nach der Machtübernahme mit der Bepflanzung der Dünen in Höhe von Aghia Irini begonnen. Auf einem Streifen drei Meilen entlang der Küste und bis zu eineinhalb Meilen landeinwärts ließen sie Pinien-, Akazien- und Zypressenschößlinge setzen, um der Dünenwanderung Einhalt zu gebieten. Jahrzehnte später legten sie den großen, angrenzenden Pinienforst an. Die vorherrschenden West- und Südwestwinde sind für das Entstehen der Dünen verantwortlich. Ihr Gürtel begleitet den Küstensaum bis über Güzelyurt hinaus.