Schräg gegenüber des Odeons, ebenfalls von der Odós Grigóriou E oder von anderer Seite von der Straße Tsaldári bzw. A. Pávlou aus erreichbar, ragt auf einem mehrere Hundert Meter breiten wie langen Areal zwischen den Häusern in einem heutigen Wohngebiet eine Reihe von 17 dorischen Säulen in die Höhe. Sie markieren schon aus der Entfernung sichtbar die rund 2 Meter unter Straßenniveau gelegene „Westliche Ausgrabungsstätte“. Die wieder aufgerichteten teilweise rekonstruierten dorischen Säulen sind nur ein Teil der ehemals 81, die das Dach eine Wandelhalle trugen. Sie war Teil des Gymnasions, der Sportstätte zu hellenistischer Zeit im 2. Jh. v. Chr., wo die Athleten der Insel trainierten. Wie andere Funde aus der Zeit zeigen, hatte der sportliche Wettkampf in Turnieren einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Noch heute kann man neben der Wandelhalle etwa 150 Meter der ehemaligen Laufbahn erkennen.
Säulen einer Wandelhalle
Auf der gegenüber gelegenen Seite der Grabungsstätte erhebt sich ein vollständig rekonstruierter Bau, dessen unscheinbarem Äußeren man sein Innerstes in keinster Weise ansieht. Bei dem Nymphäum vermutete man zunächst, dass es sich um ein Nymphenheiligtum handelt, das zumeist über einem Brunnen oder einer Quelle errichtet wurde. Allerdings wurde der Begriff in hellenistischer wie auch später römischer Zeit allgemein für Bauten mit Säulenarchitektur und Becken mit Wasserversorgung verwendet. Deshalb handelt es sich bei dem rechteckigen Gebäude aus dem 3. Jh. v. Chr. vermutlich um ein Bade- und Toilettenhaus. Da die Räumlichkeit der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, bleibt nur ein Blick durch die Gittertür, die einen Raum mit einem Innenhof unter freiem Himmel zeigt, dessen bedachter Umlauf auf drei Seiten von Säulen gestützt wird. Der Marmorboden im Innenhof zeigt Reste eines Mosaiks. An der vierten Seite befinden sich Wasserbecken.
Die alte römische Straße Via Cardo mit dem Nymphäum (rechts)
Vor dem Nymphäum verläuft die aus römischer Zeit stammende Via Cardo, deren Pflasterung noch Wagenspuren und damit eine langjährige Nutzung zeigt. An der Straße befinden sich auch die Überreste der Westthermen aus römischer Zeit, die man an einem kleinen verbliebenen Rest der einstigen gewölbten Decke erkennen kann. An der Innenseite sind noch Teile eines Mosaiks erhalten.
Die Ruinen in direkter Nachbarschaft entstammen einer späteren Zeit wie eine frühchristliche Basilika aus dem 5./6. Jh. n. Chr.. In dem Bereich gibt es auch kleinere Bodenmosaike zu sehen, das prächtigste aber findet sich am Nordrand der Ausgrabungsstätte, geschützt unter einem Dach. Das großflächige Mosaik zeigt das „Urteil des Paris“, einer Szene aus der griechischen Mythologie. Das Bodenmosaik zeigt figuren- und detailreich die Geschichte von Paris, der sich nach einem auf der göttlichen Hochzeit des Peleus und der Thetis von Eris, der Göttin der Zwietracht, entfachten Disput darüber, wer denn wohl die Schönste sei, zwischen den streitenden Göttinnen Aphrodite, Athene und Hera entscheiden soll. Und so versuchen sie durch Versprechungen seine Gunst zu gewinnen. Erstere versprach ihm die Liebe von Helena, der schönsten Frau der Welt, die allerdings schon mit dem König Menelaos von Sparta verheiratet war, womit die verhängnisvolle Geschichte um den Trojanischen Krieg ihren Anfang nahm.
Das größte Mosaik im Westlichen Ausgrabungsfeld ist überdacht
Im östlichen Teil des Areals trifft die Via Cardo auf die parallel zur Odós Grigóriou E verlaufende Via Decumana. Folgt man der Straße bis zum Ende stößt man u.a. auf verschiedene Mosaike, von denen eines der römischen Villa zu ihrem Namen verhalf, das Haus der Europa. Das Mosaik zeigt die aus der griechischen Mythologie stammende Geschichte die Entführung der phönizischen Königstocher Europa durch den in sie verliebten Zeus. Unter Mithilfe seines Götterboten Hermes konnte Zeus, in einen Stier verwandelt, sie auf den Rücken nehmen und sie schwimmend nach Kreta entführen.
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