Rundgang durch Salamis
Das Gymnasium mit seinen mächtigen Säulen
Unübersehbar liegt nahe dem Eingang der große Komplex des Thermengymnasiums mit der säulenumstandenen Palästra und den Thermen. Gleich daran angrenzend, verraten einige wenige Sitzreihen, dass hier einst das Oval eines römischen Amphitheaters Besucher in seinen Bann zog. Seine Erforschung und vollständige Freilegung stehen noch aus. Das gilt auch für das in unmittelbarer Nachbarschaft liegende, aus augusteischer Zeit stammende Stadion, dessen einzig erhaltene Tribüne sich an den tonnenüberwölbten Wassertank anlehnt. Südlich des Amphitheaters öffnen sich die hochaufragenden Zuschauerränge des rekonstruierten Theaters. Die meisten Besucher beschränken sich auf eine Besichtigung dieser Hauptattraktionen von Salamis. So kann es dort hin und wieder ein für Nordzyperns antike Stätten ganz untypisches Gedränge geben.
Reste von Mosaiken im südlichen Sudatorium: Hylas, der Gefährte des Herakles, erhebt einen Speer gegen eine Quellennymphe
Wir folgen nun der schmalen Teerstraße ins Gelände, halten uns an
der ersten Gabelung links und erreichen die Fundamente einer schon 1882 ausgegrabenen römischen Villa mit einem damals noch gut erhaltenen Mosaikboden.
Von hier ist es nur ein kurzes Wegstück zur nächsten Kreuzung. Wir
nehmen die rechte Abzweigung und schlagen einen weiten Bogen entlang den überwucherten
Steinblöcken der jüngeren Stadtmauer zum zentralen Wasserreservoir,
an das die Agora (lat.: forum),
der große Markt- und Versammlungsplatz der Stadt heranreicht. An seinem
südlichem Ende haben Spuren des Zeus-Tempels die Zeiten überdauert.
Von der Nordseite des Wasserreservoirs folgen wir nun einem Weg in östlicher Richtung, der uns an dem Säulenfeld der Epiphanios-Basilika vorbeiführt und das sog. Granitforum passieren lässt. Vermutlich lag hier früher ein Marktplatz, dem die heute noch sechs umherliegenden Granitsäulen (und viele vor Jahrhunderten in andere Gebäude eingebaute) ein prachtvolles Aussehen verliehen. Immerhin waren die Granitmonolithe kostbare Importe aus Ägypten. Ganz in der Nähe liegt am Wegesrand, eingefasst von starken Quadersteinen, eine rätselhafte kreisrunde Vertiefung. Dabei wird es sich, so jedenfalls die Meinung von einigen Archäologen, um die Überreste einer römischen Wasseruhr handeln. Keine Seltenheit in der römischen Welt und doch ein technisches Kuriosum, dessen Funktionsweise man sich so vorstellen muss: in die Vertiefung läuft langsam in stets gleicher Menge Wasser, auf dessen Oberfläche ein hölzerner Schwimmer liegt. Mit dem langsamen Ansteigen des Wasserpegels steigt auch der Schwimmer in die Höhe. Er trägt eine kleine Bronzefigur mit einem Zeigestab, der je nach Stand des Pegels auf einer Skala die Uhrzeit anzeigt.
Die Basilika Kampanopetra
An der oben schon erwähnten Kreuzung biegen wir nach rechts in Richtung
Küste ein. Kein Wegweiser zeigt - aus guten Gründen, wie wir noch
sehen werden – die Lage der römischen
Zisterne irgendwo links des Weges in den bewaldeten Dünen an. Dagegen
ist der Abstecher zur Ölmühle kenntlich gemacht und natürlich am Ende des Weges der Zugang zum Ruinenfeld
der bedeutenden Basilika Kampanopetra.
Es sind nur wenige Schritte zum Strand. Hier winkt Abkühlung, lockt ein
Tauchgang zu den Überresten der antiken Hafenanlagen.
Weitere Informationen: Salamis - eine Einführung