Hafen
1973 wurde zuletzt und auch nur für zwei Tage das Hafengelände von Mitarbeitern des englischen Institute of Oceanographic Sciences untersucht, nachdem 1960 Taucher der Royal Air Force über versunkene Ruinen berichtet hatten und 1971 eine erste zeichnerische Darstellung angefertigt worden war. Viele Fragen sind also noch offen. Über Nutzung und Anlage des alten wie des neuen Hafens liegen im Grunde nur vage Erkenntnisse vor.
Geschützt
zwischen Strand und Riff: der neue Hafen
Nach
Naturkatastrophen hatten die Bewohner der bronzezeitlichen Stadt Enkomi
im 11. Jahrhundert v. Chr. an der Mündung des Pedieos, die einen
passablen Hafen abgab, ihr neues Refugium Salamis gegründet. Dieser
erste Hafen der Stadt lag südlich der Landspitze, auf die der salaminische
Strand zuläuft. Das Problem hier war, dass Ablagerungen des Pedieos
den Hafen ganz allmählich verlanden ließen. Somit wiederholte
sich, was dereinst die Menschen in Enkomi neben Erdbebenschäden zum
Verlassen ihrer Stadt veranlasst hatte: ihr im nahen Binnenland am Pedieos
gelegener Flusshafen hatte sich in einen Sumpf verwandelt. Doch soweit
war es hier noch nicht. Der Hafen wurde planmäßig ausgebaut.
Riesige Steinblöcke, mit Eisenklammern zusammengehalten, verstärkten
die natürlichen Riffe zu Dämmen und Molen.
Schon in hellenistischer Zeit gab es aber offenbar Probleme mit der Nutzung
des Hafens. Damals war bereits zwischen Strand und Riff, nördlich
des alten, ein Ersatzhafen in Gebrauch und vielleicht verschob sich auch
als Folge davon das Zentrum der Stadt nach Norden.
Das Riff, knapp hundert Meter vor der Küstenlinie, bot sicheren Schutz
gegen die zuweilen heftigen nordöstlichen Winde. Durch eine nicht
ganz ungefährliche Passage gelangten die Schiffe in das ruhige Fahrwasser
des Hafens.
Innerhalb der Lagune, besonders an ihrem südlichen Ende, sind in
einer Tiefe von 1,85 m bei Hochwasser Häuserfundamente und Straßenzüge
erkennbar, was auf eine lokal begrenzte Absenkung in einem Ausmaß
von max. 2 m, ausgelöst durch eine Serie von Erdbeben, hindeutet.