Golf in Nordzypern
Text: Klaus Köster
Es gibt einen neuen Fixpunkt auf der internationalen Golfkarte: Im Frühjahr 2007 ist in der Nähe von Kyrenia der erste 18-Loch Golfplatz Nordzyperns feierlich eröffnet worden. Der Korineum Golf & Country Club liegt am Nordhang des Besparmak-Gebirges bei Esentepe mit freiem Blick zur Küste und zur See. Die Anlage ist in einen natürlichen Wald von Pinien und Olivenbäumen integriert, im Frühjahr blühen hier sogar Orchideen. Von allen Spielbahnen hat man faszinierende Ausblicke auf das Mittelmeer oder das Panorama der Berge im Hintergrund.
Stellen Sie sich vor, Sie schlagen ab in Richtung Mittelmeer mit dem
Panorama der Besparmak-Berge im Rücken. Vor Ihnen blauer Himmel
über einer großartigen Landschaft ...
Der Platz ,72 Par, ist ein 6.232 m langes Schmuckstück, entworfen für Golfer jeder Spielstärke und jeden Alters. Für die Fairways hat man zum ersten Mal in Europa das speziell in Amerika gezüchtete „Seashore-Paspalom-Gras“ angesät, das mit 65% weniger Wasser als normales Gras auskommt und das nach dem Anwachsen sogar salzhaltiges Wasser verträgt. Für die Bewässerung, ein auf der unter chronischem Wassermangel leidenden Insel besonders schwieriges Problem, wurden zwei Seewasser-Entsalzungsanlagen mit einer Kapazität von 1500 m 3 pro Tag gebaut. Das Wasser wird in zwei 5.000 und 25.000 m 3 großen Reservoirs gespeichert. Für die Bewässerung sind 72 km Rohre mit 1400 Sprinklern und 148 km Kabel verlegt worden, die gesamte Anlage ist computergesteuert. Bei jedem Grün, selbst auf der Academy, sind Anschlüsse für Fernsehkameras vorhanden.
Den Platz hat der holländische Golfplatzarchitekt Arne van Amerongen entworfenund mit einem Gesamtaufwand von über 10 Mio US-$ gebaut. Es ist der 16. Platz, den van Amerongen realisiert hat und auch dieser entspricht hohem internationalen Standard.
Der Platz mit einer Gesamtlänge von 6.232 m ist auf einem Hochplateau spektakulär in die Landschaft zwischen Bergen und Meer integriert. 400 alte Olivenbäume säumen die Fairways, schroffe Täler begrenzen den Platz. Einige der Grüns sind hoch um Hügelkuppen angelegt, deshalb sollten man von dem Angebot Gebrauch machen, Elektro-Buggies zu mieten. Das erleichtert nicht nur das Spiel, es gibt auch jedem Spieler genügend Muße, die atemberaubende Schönheit der Landschaft zu genießen.
Der Platz ist eine Herausforderung für jeden ambitionierten Spieler. Schon die Bahn 2, ein Par 3, fordert präzises Spiel über ein tief eingeschnittenes Tal. Zu kurz bleiben heißt der Ball ist weg. Beim Tee 4, einem Par 4, sollte man genügend Schläger nehmen, denn es geht ziemlich stark aufwärts, ohne dass man das Grün sehen kann. Die 7, Sandy Island, ist ein langes Par 3, (158 m gelb), das Grün wird von 5 Bunkern verteidigt und erfordert präzises Anspiel. Die 8, Cascade Carry, ist ein Par 5, 475 m, mit jeder Menge Schwierigkeiten, besonders auf der rechten Seite. Wer hier ein Par spielt, kann sich auf die Schulter klopfen. Das Grün der 9, Par 4, 349 m, wird durch einen steinigen Graben und eine kleine Mauer verteidigt, die man vom Fairway aber nicht erkennen kann.
Auf der 10, Mountain Rise, Par 4, 341 m, geht es wieder aufwärts Richtung Berge, man sollte genügend Schläger nehmen, um auf das erhöhte Grün zu kommen. Die 12, The Valley, Par 4, 310 m, verführt zum direkten Schlag zum Grün, aber links lauert eine lange Ausgrenze und jenseits davon ein tiefes Tal. Das gilt erst recht für die 13, Beşparmak, ein langes Par 3, 177 m. Wer die Länge nicht hat, sollte taktisch spielen, denn vor dem Grün erstreckt sich ein tiefer Taleinschnitt. Dann kommt die 14, Vertigo, Par 4/5, 421 m, mit spektakulärem Ausblick und einem Dogleg nach links, dessen Fairway tief unter dem Abschlag liegt. Wer hier über die Auslinie spielt, muß schon ein Longhitter sein. Auch die 16, Double Trouble (der Name sagt alles), ein Par 4, 243 m, hat es in sich. Ein steiniger Entwässerungsgraben auf halbem Wege, ein großer Bunker links und Wasser rechts, nicht einsehbar vom Fairway, erfordern zwei strategisch platzierte Schläge. Die 17, Rock Gallery, ist ein Par 3, 136 m, das seine Tücke auf dem Grün zeigt. Wer hier einen bergab-Put spielt, muß damit rechnen, dass der Ball, sei er noch so vorsichtig gespielt, am unteren Ende des Grüns landet. Und wer von dort zu kurz bleibt, dem rollt der Ball wieder entgegen. Dafür wird man aber mit einem grandiosen Ausblick auf dem Weg zur 18 belohnt. Die gesamte Anlage mit dem blauen Mittelmeer liegt einem zu Füßen. Auf der 18, Home Straight, Par 4, 376 m, lauern noch einmal ein verborgener Graben und zwei Bunker, die vom Abschlag bzw. vom Fairway nicht einsehbar sind.
Die ersten 9 Löcher sind gut zu Fuß zu bewältigen, die zweiten 9 Löcher sind allein wegen ihres steilen Auf und Ab eine körperliche Herausforderung. Aber wer die Muße zum Genießen der grandiosen Ausblicke haben will, für den stehen 36 Elektrobuggies zur Verfügung.
Die Golf Academy bietet eine Driving Range mit 34 Abschlagplätzen, drei vollwertige Spielbahnen (3, 4, 5-Par) sowie mehrere Übungsbereiche zum Putten, Chippen und Pitchen. Auch dort kann man sich in einem Cafe oder einer Bar von den Trainingsanstrengungen erholen und erfrischen.
Das Golf & Country Clubhaus bietet auf 3.300 m 2 Fläche viel mehr als nur den üblichen Pro-Shop und die Mitglieder-Lounge. Das Restaurant bietet eine hervorragende Küche und weitläufige Terrassen mit einer Aussicht, die ihresgleichen sucht. In der Clubbers’ Lounge und der Bar werden nicht nur erfrischende Drinks und leichte Speisen gereicht, hier werden auch gesellschaftliche Veranstaltungen und Entertainment angeboten. Das Clubhaus verfügt über zwei Konferenzräume, ein Fitness-Center, das speziell für Golfer ausgewählte Geräte vorhält, Sauna, Spa- und Massagebereich, Friseur etc.
All Speiseräume sind von weitläufigen Terrassen umgeben, auf denen man das herrliche Wetter genießen und zugleich seinen Gaumen verwöhnen können. Übrigens das herrliche Wetter: im Sommer kann es auf Zypern ganz schön warm werden und deshalb hat der Club die Zeit vom 1. Juni bis zum 30. September zur Nebensaison erklärt.
Internet: www.korineumgolf.com