Streifzüge durch die südliche Peloponnes

Archaia Messene

Die Wiedergeburt einer antiken Metropole
Das alte Messene in der herrlichen Landschaft der südwestlichen Peloponnes ist ein Glücksfall für Archäologen, aber auch für interessierte Laien, die miterleben können, wie nach und nach die verschüttete antike Stadt freigelegt wird und wie sorgfältige Grabungen, spektakuläre Funde und Rekonstruktionen mittels originaler Bauteile der alten Metropole Messeniens wieder erkennbare Konturen verleihen. Die Stadt hatte Glück im Unglück und entging dem gewöhnlichen Schicksal unzähliger historischer Ortschaften, denn sie wurde nicht zerstört und später auch nicht überbaut und selbst die gängige Praxis, verlassene Siedlungen als willkommenen „Steinbruch“ zu nutzen, hielt sich hier in Grenzen. Und noch jemand spielte mit. Die Klepsydra-Quelle am Hang des Ithome-Berges oberhalb von Messene spülte nach heftigen Niederschlägen Geröll und Sand auf das städtische Gelände. Im Laufe der Jahrhunderte verschwand die Stadt nahezu spurlos unter den sich meterhoch auftürmenden Ablagerungen.

Messene

Für Historiker ist das alte Messene ein „Nachzügler“, eine junge Stadt ohne glanzvolle Vorgeschichte. Im 8. und 7. vorchristlichen Jahrhundert unterwarf der ewige Widersacher Sparta das messenische Siedlungsgebiet, verschleppte die Bewohner und machte sie zu Staatssklaven ohne jede Bürgerrechte. Nur wenigen Messenern gelang die Flucht in die damals noch jungen griechischen Kolonien in Unteritalien. Und einer von ihnen, ein gewisser Anaxilas, der im Exil Karriere gemacht und sich zum Tyrannen von Rhegion (heute: Reggio Calabria) erklärt hatte, benannte die Stadt auf dem gegenüberliegenden Ufer „Messina“ zu Ehren seiner peloponnesischen Heimatstadt.





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