Streifzüge durch die südliche Peloponnes

Koroni und Methoni

"Die Augen der Venezianer"
Waren wechselten hier den Besitzer, Schiffe wurden repariert und Pilger legten eine Pause ein auf ihrem beschwerlichen Weg in des heilige Land. Was den beiden Städten den Beinamen Occhi dei Veneziani einbrachte, war ihre vorzügliche Lage am südwestlichen Zipfel der Peloponnes, ihre Eignung als strategische Stützpunkte und Beobachtungsposten zugleich. Von hier aus ließ sich der gesamte Schiffsverkehr aus dem Adriatischen und dem Ionischen Meer in die Ägäis, nach Konstantinopel und zu den Häfen der Levante überwachen. Schiffe folgten damals aus Furcht vor der offenen See den Küstenlinien, gingen abends in Landnähe vor Anker oder liefen einen Hafen an. Der Zwischenstopp von Handels- und Pilgerschiffen war für Koroni und Methoni ein einträgliches Geschäft und bot zudem die Gelegenheit, die Schiffsführer nach verdächtigen Flottenbewegungen zu befragen. Und die blieben auch nicht aus.

Koroni

Koroni


Als gefährlichster Gegner erwies sich die osmanische Kriegsflotte. Sie beendete die venezianische Epoche, wurde aber nach fast 200 Jahren von den Venezianern wieder vertrieben, die freilich nur wenige Jahrzehnte durchhielten und erneut den Osmanen die Häfen überlassen mussten bis der griechische Freiheitskampf in den 1820er Jahren eine neue, leidlich stabile Ordnung hervorbrachte. Koroni und Methoni waren stark befestigte Stützpunkte von besonderer strategischer Bedeutung, aber sie waren nur zwei aus einer Vielzahl venezianischer Kolonien, die sich von der nördlichen Adria bis in das östliche Mittelmeer aufreihten, von Istrien über Dalmatien und Albanien bis zu den ionischen Inseln und von Kreta über Euböa (Negroponte) und dem Herzogtum Archipelagos in der Ägäis bis ins ferne Zypern.





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