Streifzüge durch die südliche Peloponnes

Methoni

Methoni
Schätzungsweise 2.700 Einwohner leben in dem kleinen Küstenort, der sich ganz auf einen moderaten Tourismus eingestellt hat, kann er doch mit schönen Sandstränden glänzen und gemütlichen, kleinen Hotels und als Highlight erwartet die Besucher eine der spektakulärsten Festungsanlagen Griechenlands. Von Kalamata bis hier sind es 65 km, der Bus braucht dafür ca. eine Stunde und vierzig Minuten. Von Olympia wird Methoni nach 121 km erreicht und die Strecke von Tripoli beträgt 144 km.

Die Geschichte Methonis ähnelt sehr den Geschehnissen im nahen Koroni. Eine lange byzantinische Epoche kam durch die Umwälzungen im Gefolge des 4. Kreuzzugs zu einem abrupten Ende. Die venezianisch-fränkischen Rivalitäten waren Gift für das Wohlergehen der Stadt. Noch mehr litt sie unter der expansiven Großmachtpolitik der Osmanen. Sultan Bayezit II. leitete persönlich die Belagerung Methonis, das, wie schon Koroni 1500 von den Osmanen übernommen wurde. Und dank ihrer militärischen Übermacht fiel es ihnen leicht, die eher halbherzigen Versuche einer Rückeroberung durch christliche Mächte abzuwehren. So richtete der gerade in Malta ansässig gewordene Johanniter-Orden 1531 eine seiner berüchtigten Jagden auf Muslime gegen Methoni. Die christlichen Ordensritter hatten bereits 1.600 Gefangene zusammengetrieben und sahen sich schon auf dem maltesischen Sklavenmarkt das große Geschäft machen, als unerwartet Verstärkung eintraf, die die Johanniter vertrieb. 1572 erschien der illegitime Sohn von Kaiser Karl V., Johann von Österreich, besser bekannt als Don Juan d`Austria, vor den Mauern von Methoni. Gegen die starke Verteidigung war er freilich chancenlos und musste unverrichteter Dinge wieder abziehen – er, der glorreiche Sieger von Lepanto, dem nachgesagt wurde, auf der Peloponnes ein Königreich gründen zu wollen. Ein anderer Zeitgenosse, der Schöpfer des Don Quijote, Miguel de Cervantes, war in der Lepanto-Seeschlacht in türkische Gefangenschaft geraten und wurde in Methoni für einige Zeit interniert, die er, so will es die Berichterstattung, nutzte, um dem Don Quijote-Manuskript einige Seiten hinzuzufügen.

Methoni
Es kam dann doch noch zu einem kurzen venezianischen Zwischenspiel, das 1715 schon wieder endete, als die Venezianer vor den türkischen Belagerungstruppen kapitulierten. Doch bald sollte sich das Blatt wenden. Seit 1821 brodelte es auf der Peloponnes. Aufständische Griechen kontrollierten das Land, den türkischen Besatzern blieben nur noch ihre Seefestungen Nafplion, Koroni und Methoni. Den Bedrängten kam der osmanisch-ägyptische Kriegsherr Ibrahim Pascha zu Hilfe. Sein brutales Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung rief nun endlich die bis dahin zögernden europäischen Mächte auf den Plan. In der Seeschlacht von Navarino, 15 km nördlich von Methoni, vernichteten sie die türkisch-ägyptische Flotte. Es war der Anbruch einer neuen Zeit für Griechenland.






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