Moni (Kloster) Toplou

Kloster Toplou: Im Innenhof des Klosters

Kloster Toplou: Im Innenhof des Klosters

Wie eine kleine Festung erhebt sich das Kloster, das noch heute zu den reichsten der Insel gehört, auf einem Hochplateau 19 km östlich von Sitia. Seine genauen Gründungsdaten verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Spätestens im 14. Jh. muss es jedoch errichtet worden sein - einige Forscher gehen sogar davon aus, dass es an der Stelle eines vorchristlichen Tempels erbaut wurde, wie es bei vielen christlichen Gebäuden als Zeichen des Sieges über die ungläubigen Kulte üblich war.

Der Name Toplou stammt aus dem Türkischen und bedeutet soviel wie "ein Gebäude, das über eine Kanone verfügt". So weiß die Geschichtsschreibung auch von zahlreichen Überfällen und Plünderungen zu berichten, sei es durch Piraten, Malteserritter oder osmanische Eindringlinge. Doch immer wieder - in der Zeit türkischer Besetzung wie auch später im Zweiten Weltkrieg im Kampf gegen die Faschisten - erwiesen sich die Mönche des Klosters als Verbündete des Widerstands, nicht wenige mussten dafür ihr Leben lassen.

Mittlerweile wurde das Kloster aufwändig rekonstruiert und präsentiert sich heute als kleines Schmuckstück, das zahlreiche Besucher anlockt. Eine wieder hergestellte alte Windmühle im äußeren Hof zeugt davon, dass die Mönche einst Selbstversorger waren und ihr Getreide selbst mahlten. Der anschließende kleine Innenhof beeindruckt durch seinen Boden, der aus Kieselsteinmosaiken zusammengesetzt ist. Links vom Eingang zum Kirchenschiff wurde ein interessanter antiker Fund in die Mauer eingelassen: Es handelt sich um eine Inschrift aus dem 2. Jh. v. Chr., die im nahe gelegenen Itanos gefunden wurde und einen Schiedsspruch zwischen Itanos und Ierapetra um das Zeusheiligtum bei Palekastro enthält. Kloster Toplou: Eingang zum Innenhof

Kloster Toplou: Eingang zum Innenhof

Von den Schätzen der Klosterkirche zählt die Ikone Megas ei Kyrie ("Allmächtig bist Du, oh Herr"), ein Werk des damals 25 Jahre alten Malers Joannis Kornaros aus dem Jahr 1770, unbestritten zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten. Die Darstellung biblischer Themen ist hier in vier zentrale und 57 Nebenthemen aufgeteilt, die fast übergangslos nebeneinander stehen. In phantasievoller Weise werden hier die sonst so strengen Regeln der Ikonenmalerei überwunden und eine äußerst lebendige Darstellung erreicht.

Ein kleines, dem Kloster angegliedertes Museum zeigt Kultgegenstände, Schriften und Stiche aus dem orthodoxen Kulturkreis des östlichen Mittelmeers. Ein Shop bietet ein breites Angebot an Literatur über Kreta, ein kleines Café innerhalb der Klostermauern gewährt Stärkung in weltlichen Dingen.






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