Chania

Chania (Foto: Pixabay)

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Die ockerfarbene Häuserfront am alten venezianischen Hafen bildet ein äußerst reizvolles Ambiente, auch wenn einige der Gebäude schon etwas verfallen wirken und der Restaurierung bedürfen. Wer den Trubel liebt - zahllose Cafés und Tavernen bilden eine lange Kette - kann sich hier sogar direkt am Hafen ein Zimmer nehmen. Der sich unmittelbar anschließende Fischerhafen in östlicher Richtung genügt modernen Verkehrserfordernissen nicht mehr, weshalb der sieben Kilometer entfernte Hafen von Souda seine Rolle übernommen hat.

Das alte Viertel Topanas, das sich an die westliche, also linke Hafenseite anschließt, war gegen Ende der türkischen Herrschaft nur reichen Christen vorbehalten. Der Name stammt aus türkischer Zeit (türkisch: top = Kanonenkugel), als in diesem Viertel Kanonen lagerten. In Topanas stößt man auf ein buntes Architekturgemisch mit zahlreichen Resten osmanischer und venezianischer Architektur, sieht kunstvolle venezianische Fassaden und Portale neben osmanischen Holzerkern. Sehr beachtenswerte venezianische Häuser können Sie in der kleinen Straße Aggelou entdecken, die von der ebenfalls reizvollen Theotokópoulou zum Hafen hinunterführt.

Chania (Foto: Pixabay)

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Südlich schließt sich das ehemalige jüdische Viertel Evraiki an. Die katholischen Venezianer hatten die Juden gezwungen, sich auschließlich dort niederzulassen. Die Rabbiner wohnten in der Kondylaki, die Reste der Synagoge blieben in der Parallelstraße erhalten.

Im Stadtteil Kasteli, wo sich früher mit dem antiken Kydonia die Vorläuferin des heutigen Chaniá erstreckte, erhob sich einst eine byzantinische Festung, in der später die venezianischen und osmanischen Statthalter residierten. Die Venezianer errichteten längs der heutigen Odós Kanevaro ihre öffentlichen Gebäude. Der 2. Weltkrieg hat mit deutschen Bombardierungen das meiste davon zerstört.

Im alten türkischen Viertel Splantzi an der östlichen Hafenseite trifft man auf mehrere kleine Kirchen, darunter die venezianische Kirche St. Rocco an der „Platía 1821“, dem „1821-Platz“, sowie die Renaissancekirche Agía Ekateríni in den Gassen dahinter.

Das sich östlich an die Altstadt anschließende Viertel Chalepa gehört heute zu den vornehmsten Wohngegenden der Stadt. Hier lebten bis 1972, als Chaniá als politisches Zentrum durch Iráklion abgelöst wurde, die ausländischen Diplomaten.





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