Palekastro

Palekastro von oben

Palekastro von oben

Ehemals nur ein kleiner Durchgangsort zwischen dem 19 km entfernten Sitia und dem acht Kilometer entfernten Palmenstrand von Vai, hat der Tourismus hier mittlerweile große Bedeutung erlangt. Trotzdem: Palekastro ist immer noch ein beschaulicher Ort für Individualtouristen, der seinen ursprünglichen dörflichen Charakter ein gutes Stück weit bewahren konnte. Schafe und Ziegen, Hühner und Hähne, die den neuen Tag frühmorgens lautstark begrüßen, gehören zum Dorfbild. Der Olivenanbau ist immer noch ein wichtiger Erwerbszweig für die Dorfbewohner. Doch gewähren zahlreiche Privatzimmer, kleine Pensionen und Hotels ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten.

Palekastro ist sehr gut geeignet als Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in eine abwechslungsreiche Region. Neben Touren zum Kloster Toplou und dem vielbesuchten Palmenstrand von Vai können mit dem Modi (539 Meter) im Westen des Ortes und dem südöstlich gelegenen Petsofas (215 Meter) kleine Bergwanderungen unternommen werden, die einen schönen Rundblick erlauben. Auf beiden Bergkuppen befanden sich einst minoische Gipfelheiligtümer, wo den Göttern Opfergaben dargebracht wurden; den Petsofas krönte gar das wichtigste Gipfelheiligtum Kretas. Einige der hier gemachten Funde sind im Archäologischen Museum von Agios Nikolaos zu bewundern.

Ausgrabungen am Strand von Palekastro

Ausgrabungen am Strand von Palekastro

Da die Ausgrabungsstätte Roussolakos, eine um 2000 v. Chr. gegründete mittelminoische Stadt zwei Kilometer östlich von Palekastro, nur wenige Schritte vom Strand entfernt liegt - und damit deren Bebauung verhindern! - lässt sich ihr Besuch bequem mit einem Sprung ins erfrischende Nass verbinden. Diese planmäßig von Straßen durchzogene Stadt verfügte sogar über ein ausgeklügeltes Abwassersystem - ein deutlicher Hinweis auf eine hochstehende Kultur. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit im 16. bis 15. Jh. v. Chr., diente aber auch in späteren Jahrhunderten - nach Einwanderung der Dorer - als ein zentrales Heiligtum des Diktäischen Zeus, dessen Kult bis in römische Zeit hinein betrieben wurde. Die Ausgrabungen sind bis heute nicht abgeschlossen; um Zerstörungen zu vermeiden, wurden Teile der Stadt wieder mit Erde bedeckt. Einige der hie gemachten Funde - darunter eines der ersten Modelle eines vierädrigen Wagens - sind in den Archäologischen Museen von Sitia und Iraklion zu sehen. Neuere archäologische Forschungen gehen davon aus, dass die minoische Stadt einst von einem riesigen Tsunami ausgelöscht wurde - Folge des Vulkanausbruchs auf der Insel Santorini.

Das kleine Folkloremuseum in Palekastro selbst widmet sich demgegenüber dem bäuerlichen Kreta der jüngeren Vergangenheit und zeigt die Einrichtung eines typischen kretischen Hauses des letzten Jahrhunderts.

Strand und Taverne im Frühjahr

Strand und Taverne im Frühjahr

Die beiden Sandstrände Kouremenos (ein Tipp für Surfer !) und Chiona zwei Kilometer östlich des Dorfes sind auf Staubwegen durch Olivenhaine erreichbar und bieten sehr gute Bademöglichkeiten. Gleich drei nette Fischtavernen sorgen hier für das leibliche Wohl. Unterwegs passiert man das kleine Dörfchen Agathia, das ebenfalls über Privatzimmer verfügt. Der Tafelberg, der sich zwischen den beiden Stränden ins Meer vorschiebt, war einst mit einer venezianischen Festung bebaut.






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