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Reiseführer Nordzypern

Lefkosa (Nicosia) Museen

Nordzyperns Hauptstadt wartet mit zwei bemerkenswerten Museen auf. Da ist zunächst in Sichtweite des Girne-Tors das Mevlevi Tekke Museum, früheres Domizil des Ordens der "Tanzenden Derwische". 1963, sieben Jahre nach der Schließung der Kultstätte, öffnete der langgestreckte Bau aus dem 17. Jahrhundert seine Pforten als türkisch-zyprisches Volkskundemuseum und Erinnerungsstätte an die Bruderschaft der "Tanzenden Derwische". Neben prächtigen Originalgewändern der Tänzer, kostbaren Koranausgaben, Koranpulten und Gebetsteppichen sowie alten Fotos, die an die große Zeit des Derwisch-Klosters erinnern, machen Exponate wie Textilarbeiten, Glas, Keramik, Truhen, Werkzeuge mit dem Alltagsleben der türkisch-zyprischen Volksgruppe in vergangenen Jahrhunderten vertraut.

Derwisch Pascha Haus, Lefkosa, Nordzypern

Im Derwisch-Pascha-Haus

In der Belig Pascha Sokagi des Altstadtviertels Arabahmet liegt das Derwisch-Pascha-Haus, ein im 19. Jahrhundert errichtetes Stadtpalais, das nach seiner Restaurierung zu einem volkskundlichen Museum umgewandelt wurde. Es zeigt anschaulich die architektonischen Besonderheiten eines städtischen Hofhauses wohlhabender türkischer Zyprer: den abgeschirmten Innenhof, zum Hof geöffnete Dielen und Empfangsräume unter Arkadenbögen, Balkone mit Holzgittern, die Treppe zum Obergeschoß mit seinen Zimmerfluchten, darunter der Harem als streng privater Frauen- und Familienbereich und der Selamlik genannte Empfangsraum für männliche Gäste des Hausherren. Die Originalausstattung dieser Räumlichkeiten ist ebenso sehenswert wie die zahllosen, unter den Arkaden, in Vitrinen und Regalen ausgestellten Küchenutensilien, landwirtschaftlichen Geräte, die phantasievollen Textilarbeiten, kunstvoll verarbeitetes farbiges Glas, Keramik, auch Trachten und Kostüme.

Seit die Grenze zwischen den beiden Teilen Zyperns durchlässig geworden ist, können sich nun auch die Besucher Nordzyperns den Schätzen des Cyprus Museums im griechischenSektor von Nicosia widmen. Die weit über Zypern hinaus bekannte Sammlung großartiger Funde umfaßt alle Epochen der zyprischen Geschichte, beginnend mit den frühen, erstaunlich modern anmutenden Formen und Mustern des Neolithikums und Chalkolithikums, gefolgt von den immer differenzierteren Kunstwerken, Alltagsgegenständen und Schmuckstücken der Bronze- und Eisenzeit, der Geometrischen und Archaischen Epoche bis in die Zeit der Zyprischen Klassik und der Römischen Herrschaft. Es sind die grandiosen Zeugnisse einer ungewöhnlich vielfältigen, oft eigenwilligen und zuweilen von Nachbarkulturen beeinflußten Entwicklung.

Wer in Zyperns Norden die antiken Stätten von Soloi und Enkomi, Salamis und Vounos, Agía Iríni, Lambousa und die vielen anderen besucht hat, wird im Museum auf zahllose Fundstücke dieser antiken Orte stoßen, etwa auf die eindrucksvoll aufgereihten tausend Terrakotta-Figuren aus Agía Iríni oder die schöne Aphrodite aus Soloi, man entdeckt den berühmten massiv bronzenen „Gehörnten Gott“ aus Enkomi, staunt über das elfenbeinerne Mobiliar aus den Königsgräbern von Salamis und das frühbronzezeitliche Tonmodell eines Heiligtums aus Vounos, das in keinem Geschichtsbuch fehlen darf.

Das Cyprus Museum am Ende der Straße „Odos Mouseiou“ ist bequem in wenigen Minuten vom Fußgängerübergang „Ledra Palace“ zu erreichen. Das Haus ist werktags von 9 – 17 Uhr, sonntags und an Feiertagen von 10 – 13 Uhr geöffnet.

 


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