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Reiseführer Oldenburg

 

Vom Schlossgarten zum Küstenkanal
Die Oldenburger Museumsmeile

 

Vom Schlossgarten aus kann man links und rechts der Straße Damm nicht nur alte und moderne Kunst entdecken, sondern auch mehr über die Hunte, das Watt und die Geest in Erfahrungen bringen. Zudem tritt man beim Besuch des Schlosses in die höfische Welt eines Herzogs ein und erfährt obendrein Wissenswertes über die Landesgeschichte des Herzogtums Oldenburg.

Das Oldenburger Schloss

Das Oldenburger Schloss

Beginnen wollen wir unsere Museumstour im Schloss. Im Wesentlichen geht die heutige äußere Architektur auf die Zeit der Regentschaft des Grafen Anton Günther (1583-1667) zurück. Veränderungen brachte nach Anton Günthers Tod die Herrschaft des dänischen Königshauses. In dieser Zeit war die Bedeutung Oldenburgs gering. Dennoch fügte man dem Schloss ein prächtiges Portal an und ersetzte das sogenannte Frauenzimmer durch ein Kanzleigebäude. Zudem wurden mittelalterliche Nebengebäude beseitigt. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erwachte das Schloss mit dem Haus Holstein-Gottorp aus dem Dornröschenschlaf. Errichtet wurde der sogenannte Holmer Flügel. Außerdem wurden die Innenräume klassizistisch überformt. Seit 1921 fungiert das Schloss, das seither unverändert blieb, als Museum. Highlight im Landesmuseum für Kunst und Kultur sind die vorhandenen Gemälde des Oldenburger Hofmalers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829). Ihm ist der sogenannte Idyllen-Zyklus mit über 40 Gemälden zu verdanken.

Man widmet sich im Schloss der „Kulturgeschichte einer historischen Landschaft", so der Titel der Dauerpräsentation. In diese Ausstellung sind die Prunkräume der Residenz einbezogen, sodass der Besucher eine Vorstellung vom Leben am Hofe der Oldenburger Herzöge bekommt.

Alte Meister gewünscht?
Das im Stil eines italienischen Renaissancepalastes erbaute Augusteum beherbergt Teile der einstigen großherzoglichen Sammlungen. Sie wollen die „Predigt Johannes des Täufers" von Lucas Cranach dem Älteren sehen - im Augusteum kein Problem. Zudem beherbergt das Haus auch altniederländische Malerei. Zu nennen sind dabei Namen wie Jacob Cornelisz van Amsterdam und Quentin Massys. Liebhaber alter Kunst müssen aber auch nicht auf die Malerei des Manierismus verzichten. Für diesen Stil stehen  Gemälde von Bartholomäus Spranger und Gerrit Pietersz Sweelink. Außerdem ist auch der Londoner Hofmaler Anton van Dyck in der Sammlung vertreten.

Brücke Maler und ...
Schräg gegenüber vom Augusteum steht das Prinzenpalais, in dem die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts einen angemessenen Ausstellungsort gefunden hat. Arbeiten der Romantik, des Klassizismus, des Impressionismus, des Expressionismus und des „Magischen Realismus“ von Franz Radziwill (1895-1983) sind im Prinzenpalais zu sehen.

Der Natur auf der Spur
Geht man die Straße Damm in Richtung Küstenkanal, so gelangt man zum Landesmuseum Natur und Mensch. Der Museumsbau stammt von Gerhard Schnitger. Er ist neben der ehemaligen Kastellanei und dem Bibliotheksgebäude der dritte Großbau in der Straße Damm. Errichtet wurde er im spätklassizistischen Stil. Nicht zu übersehen sind der vortretende Mittelbau und die Freitreppe, die von Sphingen gesäumt wird. Seit 1971 gehört zum Landesmuseum auch die benachbarte ehemalige Bibliothek. Dieser rosafarbene Putzbau wurde bereits 1846 vollendet. In der Architektur knüpft der Bau an einen italienischen Palastbau des 15. Jahrhunderts an. Allerdings ist nach dem kriegsbedingten Wiederaufbau nur noch wenig davon zu erkennen.

Die Dauerpräsentation des Hauses beschäftigt sich in ansprechenden Inszenierungen mit der Wechselbeziehung von Mensch und Natur. Dabei konzentriert man sich auf die Ökoräume Watt, Geest und Hunte. Zudem bietet das Aquarium die Gelegenheit, die Huntefauna zu beobachten. Auch Plattfische und ein Katzenhai, Meeresbewohner also, sind im Aquarium zu sehen.

Vom Damm aus gesehen: Der Küstenkanal unweit der Cäcilienbrücke (Oldenburg)

Vom Damm aus gesehen: Der Küstenkanal unweit der Cäcilienbrücke

Beinahe 70 Kilometer lang
Dicht am Küstenkanal steht die aus Granit und Edelstahl gearbeitete Sonnenuhr von Wulf Kirschner, nichts weiter als ein Stachel auf einem Sockel. Dieses Kunstobjekt im öffentlichen Raum befindet sich vor dem Stadtarchiv und dem Staatsarchiv Oldenburg (Damm 43). Dort stoßen wir auch auf einen Radwegweiser des Meerweges in Richtung Zwischenahner Meer.

Ein beeindruckendes Beispiel des norddeutschen Expressionismus in der Architektur ist die in den 1920er Jahren errichtete Cäcilienbrücke. Sie besitzt eine Spannweite von 40 Metern und ersetzte eine andere Brücke, die beim Ausbau des Hunte-Ems-Kanals zum fast 70 Kilometer langen Küstenkanal den Anforderungen nicht mehr genügte. Die Brückenkopfbauten in Klinker weisen ähnlich wie die Fassade des Hauptbahnhofs geometrisches Schmuckmauerwerk auf.

Der Kanalausbau fand zwischen 1922 und 1935 statt. Der Küstenkanal verbindet den Dortmund-Ems-Kanal mit der Hunte bzw. Weser und ist für 1000-Tonnen-Schiffe nutzbar. Zugleich dient er auch dem Hochwasserschutz: Man leitet über den Kanal überschüssige Wassermenge aus der Sagter Ems, Vehne und Soeste in die Ems ein.

 

Weitere Informationen

Stadtmuseum
Am Stadtmuseum 4-8
26121 Oldenburg
www.stadtmuseum-oldenburg.de

Horst-Janssen-Museum
Am Stadtmuseum 4-8
26121 Oldenburg
www.horst-janssen-museum.de

Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Schloss, Augusteum und Prinzenpalais
Damm 1
26135 Oldenburg
Das Schloss befindet sich Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg, das Augusteum in der Elisabethstr. 1, 26135 Oldenburg und das Prinzenpalais befindet am Damm 1, 26135 Oldenburg.
www.landesmuseum-ol.de

Landesmuseum Natur und Mensch
Damm 38 – 44
26135 Oldenburg
www.naturundmensch.de/


 

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