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Reiseführer Oldenburg

 

Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg – ein Überblick (Teil 1)


Verteilt auf  drei nur wenige Schritte voneinander entfernte Räumlichkeiten – das Oldenburger Schloss, das Prinzenpalais und das Augusteum – werden dem Besucher nicht nur die Geschichte des Oldenburger Raumes näher gebracht, sondern auch die „Alten Meister“, ganz zu schweigen von der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.

Das Oldenburger Schloss

Das Oldenburger Schloss

Die Geschichte der fürstlichen Residenz
Das Oldenburger Schloss, ein mehrfach umgebautes Renaissanceschloss aus dem 17. Jahrhundert, diente einst den Oldenburger Grafen und Herzögen als Residenz. Diese brachten ihren Kunstbesitz nach der Auflösung des Großherzogtums 1918 in eine öffentliche Sammlung ein, die heute unter dem Oberbegriff Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte firmiert.

Die Nachfolger des Grafen waren aufgeklärte moderne Fürsten aus dem Hause Holstein-Gottorp. Dabei handelt es sich um eine Nebenlinie des dänischen Königshauses, an das die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst nach dem Tod des Grafen Anton Günter fiel. Unter den Hausherren des Schlosses befand sich auch Peter Friedrich Ludwig, der zu Beginn seiner Regentschaft aufgrund seiner Minderjährigkeit unter der Vormundschaft seiner Cousine Katharina II., Zarin von Russland, und seines Onkels Friedrich August stand. Neben dem Titel eines Herzogs besaß er auch den des protestantischen Fürstbischofs von Lübeck.

Ein pompöser Lebenswandel war dem Fürsten fremd, wie sein Kabinettssekretär Ludwig Starkhof berichtete: „ Des Herzogs Lebensweise war die einfachste der Welt. Kaum war er aufgestanden, ging er an die Arbeit. ... Um 2 Uhr war die Tafel, nach Tische allenfalls ein Spazierritt. ... Kam er von seinem Ritt heim, so ging es an die Akten, dann sah er keinen Menschen mehr ...“ Im Verlauf der Napoleonischen Feldzüge verschlug es Peter Friedrich Ludwig zeitweilig ins russische Exil. Nach seiner Rückkehr und dem Abschluss des Wiener Kongresses wurde ihm der Titel Großherzog zuerkannt, den er jedoch nie führte.

Ein fürstlicher Architekt
Dieser Fürst verstand viel von Architektur. So ist ihm zum einen der Umbau des Schlosses Rastede mit zu verdanken, zum anderen gehen auf ihn die Pläne zum Umbau der einstigen Hallenkirche am Markt, der Stadtkirche St. Lamberti, zu einer Saalkirche mit Vorhalle zurück. Ohne ihn gäbe es auch die klassizistische Architektur Oldenburgs nicht.

Das Schloss wurde nach Plänen des Schinkelschülers Carl Heinrich Slevogt umgebaut, ein neuer Flügel und die Remisen angefügt. Zudem hatte er die klassizistische Ausformung der Innenräume des Schlosses zu verantworten.

Die Bekanntschaft zwischen Peter Friedrich Ludwig und Johann Heinrich Wilhelm Tischbein führte dazu, dass dieser Maler nicht nur Oldenburger Hofmaler wurde, sondern auch für das Schloss zahlreiche Gemälde schuf. In diesem Kontext ist der „Idyllen-Zyklus“ zu nennen.

Heiligenfiguren und Tonbandkoffer
Die landesgeschichtliche Dauerausstellung im Schloss umfasst mehr als 800 Exponate und erlaubt den Blick zurück in die Vergangenheit des Oldenburger Landes vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.

Eine tiefe Frömmigkeit im späten Mittelalter verdeutlichen die ausgestellten Heiligenfiguren aus verschiedenen Kirchen der Region. Einblicke in die frühe Neuzeit ermöglichen Beispiele der Wohnkultur wohlhabender Schichten sowie kostbare Gefäße, Waffen und Skulpturen aus dem höfischen Umkreis, darunter ein wertvolles Siegburger Leuchtergefäß aus der Zeit um 1575. Der Besucher begegnet auch Arbeiten des Bildhauers Ludwig Münstermann (ca. 1574-1637), der im Oldenburger Raum zahlreiche Kanzeln und Altäre schuf. Der Bogen der geschichtlichen Darstellung führt über das 19. Jahrhundert und die nationalsozialistische Herrschaft mit Judenverfolgung und Kriegsalltag bis hin zum „Wirtschaftswunder“ in den 1950er Jahren – beispielhaft dokumentiert an einem Cocktailkleid in Perlontaft, einem „Lambretta“-Motorroller und einem Tonbandkoffer der Firma Grundig. (Mehr zum Landesmuseum...)

 

Weitere Informationen

Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (Schloss)
Schlossplatz 26
www.landesmuseum-ol.de


 

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