St. Andrew's Church in Girne

St. Andrews-Kirche in Girne

Nur einen Katzensprung von dem altehrwürdigen Versammlungsort der Muslime Girnes, liegt auf einem felsigen Vorsprung gegenüber der Südwestbastion der Burg das einzige Gotteshaus der anglikanischen Gemeinde Nordzyperns, die St. Andrew`s Church. Untrennbar verbunden mit der Entstehungsgeschichte der kleinen Kirche ist das Wirken des Schotten George Ludovic Houstoun (1846-1931). Er zählt zu den "colourful figures", die es seit Mitte des 19. Jahrhunderts und verstärkt nach der englischen Machtübernahme nach Zypern zog. Sie kamen als getarnte Kundschafter oder neugierige Berichterstatter, manche suchten nach neuen Herausforderungen, andere träumten hier ihr orientalisches Abenteuer. Houstoun, Esquire of Johnstone (Renfrewshire), in Rugby und am Oxforder Queen`s College erzogen, Eigner von Aktien schottischer Kohlengruben, reich und exzentrisch und nicht gerade beliebt in Kreisen der britischen Administration Zyperns, ließ sich dauerhaft in Girne nieder. Hier, in seiner zweiten Heimat, legte er sich beträchtlichen Grundbesitz zu und versuchte gar -zu welchem Zweck, bleibt rätselhaft- die Altstadt Girnes aufzukaufen. Er experimentierte mit importierten schottischen Schafen, organisierte eine Landwirtschaftsausstellung und war die treibende Kraft beim Bau des Krankenhauses und des Rathauses. 1913 stiftete Houstoun das Grundstück für die St. Andrew`s Church. Gemeinsam mit E.E. McDonald, dem damaligen Commissioner (etwa: Landrat) des Distrikts Girne (Kyrenia) legte er den Grundstein.

Ohne Gotteshäuser wie die kleine weiße Kirche von Girne, die mit ihrem geistlichem Auftrag, ihren sozialen Diensten und kulturellen Angeboten den Zusammenhalt ihrer Gemeindemitglieder in der Fremde festigte, wäre die britische Kolonialgeschichte um einige Facetten ärmer. In diesen Kontext paßt die Notiz, daß St. Andrew`s Bataillonskirche des in Zypern stationierten Traditionsregiments "Wiltshire" war. Heute betreut die St. Andrew`s church in Arbeitskreisen und Projektgruppen hunderte von britischen „Residents“ und immer häufiger auch Touristen aus dem Mutterland der anglikanischen Kirche.





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