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Reiseführer Nordzypern

Famagusta

St. Georg der Lateiner

St. Georg der Lateiner, Famagusta, Nordzypern

Hier helfen nur viel Phantasie und zuverlässige Forschungsergebnisse, um vor dem inneren Auge aus dieser pittoresken Ruine den einstigen Prachtbau wiedererstehen zu lassen. Die osmanische Artillerie hatte 1571 ganze Arbeit geleistet. Von der Lagune aus nahm sie die Altstadt unter Feuer und brachte die gesamte Südseite der Kirche zum Einsturz. Die herumliegenden Trümmer fanden erst im 19. Jahrhundert neue Verwendung bei Bauten in Larnaca und natürlich in Port Said.

Allein die Nordseite blieb erhalten, auch sie stark beschädigt – ein Kirchentorso, wie es viele in Famagusta gibt. Die Georgskirche entstand Ende des 13. / Anfang des 14. Jahrhunderts. Darauf deuten Ähnlichkeiten in der Bauausführung mit der Nikolaus-Kathedrale und der Kirche St. Peter und Paul hin. Die einschiffige, mit einem polygonalen Chorhaupt abschließende Kirche bestand aus vier Jochen. Als sie noch intakt war, überdeckten vier Kreuzgewölbe das Kirchenschiff, drei Portale führten hinein. Von ihnen überstand nur das Nordportal das Bombardement. Fein gearbeitete Spitzbögen, einer über dem anderen, darüber ein Spitzgiebel mit Blattschmuck zeichnen die Eingangszone aus.

Schmale, hochreichende, von Mittelpfosten geteilte Fenster belebten die Nord- und Südfassaden. In ihrem Spitzbögen waren sie mit wenig Maßwerk ausgeschmückt, etwa mit einer Rosette, einem Dreiblatt oder Vierblatt.

Von der Westseite blieb nur die nördliche Ecke erhalten mit den Resten eines auskragenden Treppenturms. Auch an der gegenüberliegenden Südseite wird ein Turm (vielleicht ein Glockenturm ?) gestanden haben und zwischen beiden bestand ein Verbindung in Form einer Galerie. An einigen Stellen ist noch zu erkennen, dass auf dem Dach eine Art Brustwehr existierte mit richtigen Bogenscharten – wer auch immer die Verteidiger des Gotteshauses waren.

 


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