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Reiseführer Bremen

Vom Bahnhof an die Weser

Es gibt nicht nur für Bahnreisende gute Gründe, eine Erkundung der Bremer City vom um die Jahrtausendwende runderneuerten Hauptbahnhof zu starten, denn für diejenigen, die mit dem Auto anreisen, stehen am Nordausgang des Bahnhofs auf der so genannten Bürgerweide in der Regel ausreichend freie, allerdings gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung (außer zur Freimarktszeit). Damit kann man sich das Verkehrsgetümmel und die Parkplatzsuche in der nahe gelegenen City sparen und sich entspannt zu Fuß auf die rund 15minütige Strecke begeben oder die Straßenbahn nehmen.

Reiseführer Bremen - Bankgebäude
Futuristischer Bau der Sparda-Bank
in der Bahnhofstraße

Wem bei Ankunft vor Hunger der Bär im Körper erwacht, wird auf der Suche nach Besänftigung im Bahnhof sowie rund um den Bahnhofsvorplatz schnell und ausreichend fündig. Wer dazu ein wenig mehr Zeit im Gepäck und Lust auf Kultur und einen Einblick unter anderem in bremische Stadtgeschichte hat, kann im Übersee-Museum am Bahnhofsvorplatz nicht nur seinen Magen, sondern gleichermaßen seinen Geist auf unterhaltsame Weise mit Nahrung versorgen. In die Innenstadt geht’s dagegen direkt geradeaus durch den Herdentorsteinweg.

Bremen Denkmal zu Ehren von Wilhelm Kaisen, Bürgermeister und Präsident des Senats nach dem Krieg
Denkmal zu Ehren von Wilhelm Kaisen, Bürgermeister
und Präsident des Senats nach dem Krieg

Fast ganz um die Altstadt verläuft in Zickzackform ein breiter Grüngürtel mit vielen Spazierwegen, Parkbänken, Kunst im öffentlichen Raum und dem Stadtgraben: die Wallanlagen. Es sind die Reste der alten Stadtbefestigung, die im 17. Jahrhundert am stärksten ausgebaut waren. Nach einem Beschluss von 1802 wurden schließlich von 1803 bis 1811 die Brustwehren entfernt und ein englischer Landschaftsgarten mit Fußwegen angelegt.  Von den sieben Windmühlen, die ab dem 18. Jahrhundert in den Wallanlagen standen, ist nur eine geblieben. Nach umfangreicher Restaurierung 1998 ist in der Wallmühle, die noch bis 1942 in Betrieb war, heute ein Café untergebracht. Seit 1978 stehen die Wallanlagen, übrigens Bremens älteste Parkanlage, unter Denkmalschutz.

Bremen - Wallanlagen mit Mühle
Wallanlagen mit Mühle

Kurz nach dem Überqueren der Wallanlagen stößt man auf ein, vor allem bei Kindern sehr beliebtes, Wahrzeichen der Hansestadt: einen Schweinehirten mit seinen Schützlingen in Bronze. Die fotogene Gruppe markiert den Eingang der Sögestraße, die alte Straße der Sauen, die durch diese Gasse zum Markt getrieben wurden. Am Ende der heute beliebten autofreien Bummelmeile bietet der Pferdebrunnen an der Obernstraße und an der Ecke des Kaufhauses Karstadt die Möglichkeit einer kurzen Erfrischung und Orientierung. Während es rechts die Obernstraße, die Hauptstraße der Innenstadt, hinuntergeht, führt uns unser Weg links herum Richtung Marktplatz.

Bremen - Pferdebrunnen in der Obernstraße
Der Pferdebrunnen in der Obernstraße

Gegenüber dem Liebfrauenkirchhof u.a. mit dem stadtbekannten Bratwurstglöckl befindet sich auf der rechten Seite neben Beck's am Markt das Verkaufshaus des traditionsreichen Bremer Chocolatier Hachez. Seit 1890 werden in der Hansestadt feine Schokoladen und Pralinen produziert.

Bremen - Hachez-Haus
Rechts das Chocolatier Hachez Verkaufshaus

Weit weniger spektakulär als die Frontfassade präsentiert sich die schmale Westseite des alten Rathauses. Seit 1404 residiert in den Kellergewölben der Ratskeller, der hier seinen Eingang ebenso hat wie die gotische untere Rathaushalle. Links daneben gibt es etwas zu entdecken, das Bremen – Dank der Märchen der Gebrüder Grimm - bei Jung und Alt bekannt gemacht hat: die Bremer Stadtmusikanten.

Bremen - Hachez-Schokoladen im Schaufenster
Hachez-Schokoladen im Schaufenster

Von der Marktseite aus zeigt sich das Rathaus von seiner prächtigsten Seite. Die Renaissancefassade aus dem 17. Jahrhundert beeindruckt und prägt entscheidend das Ambiente auf dem Marktplatz mit. Vor dem Rathaus steht der Roland, Bremens Symbol der Freiheit, und blickt herausfordernd auf den Dom, wo einst der Erzbischof die Macht über die Stadt in seinen Händen hielt. Noch heute wird Bremen vom Marktplatz aus regiert, denn hier hat der Senat in der Bremer Bürgerschaft seinen Sitz.

Links neben dem Haus der Kaufleute gegenüber dem Rathaus, dem Schütting, führt eine kleine Gasse in die Böttcherstraße. In früheren Zeiten hatten hier, nahe der Weser, die Fass- und die Zubermacher ihre Arbeitsstätten. Dank des Bremer Kaffeekaufmanns Ludwig Roselius ist die Böttcherstraße seit 1931 ein architektonisches Kleinod und mit ihren Museen und Kunsthandwerkstätten ein wichtiger Teil bremischer Kultur.

Vom Ende der Böttcherstraße ist es nur noch ein Katzensprung an die im Jahre 2000  eingeweihte neu gestaltete Weserpromenade. Die so genannte Schlachte, im Mittelalter der Hafen Bremens, präsentiert sich mit Boulevard, Schiffsanlegern und gehobener Gastronomie. Neben anderen historischen Schiffen liegt hier der originale Nachbau der 1962 aus der Weser geborgenen "Hansekogge von 1380". Die gelungene Flaniermeile ist ein guter Platz eine Pause einzulegen und die Sonne zu genießen oder vielleicht bei einem frisch gezapften Beck's mit Blick auf die Richtung Nordsee strömende Weser die nächsten Besichtigungen in Bremen zu planen.

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