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Schnuppertour Rheinstieg
– von Bad Honnef nach Rhöndorf

Gut zu Fuß und einigermaßen fit sollte man schon sein, wenn man auf dem Rheinsteig unterwegs ist. Es gilt. auf gut markierten Wegen so manche Höhe zu erklimmen. Als Ausgangspunkt unserer Tour wählen wir den Marktplatz von Bad Honnef.

Bad Honnef

Altes Rathaus und Altes Standesamt

Mitten auf dem Platz steht das Marktkreuz aus dem frühen 18. Jahrhundert. Nicht zu übersehen ist die katholische Kirche Sankt Johann Baptist, die im Kern auf das 11. bis 13. Jahrhundert zurückgeht. Rund um den Marktplatz stehen einige interessante Bauwerke, so das in Fachwerk errichtete Alte Standesamt, das heute ein Restaurant mit regionaler Küche ist. An diesen Fachwerkbau schließt sich das im historistischen Stil erbaute Alte Rathaus an. Auch eines der ältesten zivilen Bauwerke des Ortes findet man am Marktplatz. Es ist das „Hontes“, ein weiß geschlämmter Kubus, der zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert als Gefängnis genutzt wurde.

Hontes, Bad Honnef

„Hontes“, ältestes ziviles Bauwerk von Bad Honnef

Gehen wir an der Kirche vorbei, folgen wir der stetig ansteigenden Bergstraße. Unterwegs stoßen wir zweimal auf eine Wegmarkierung mit weißem R, ein Hinweis auf den Rheinhöhenweg. Unser Weg jedoch führt uns hinauf nach Hohenhonnef. Dabei sollten wir kurz einen Blick in den großzügig gestalteten Garten des Anwesens Bergstraße 53 werfen. Neben einer Plastik von Tony Cragg entdecken wir einige weitere moderne Plastiken als Teil eines privaten Skulpturengartens.

Schon von Weitem sehen wir die schlossartigen Gebäude von Hohenhonnef. Ende des 19. Jahrhunderts entstand hier am Rande des Siebengebirges eine Lungenheilanstalt für überwiegend gutbetuchte Kranke. Heute betreibt die Cornelius-Helferich-Stiftung hier eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Zum Komplex gehört auch die Kunstwerkstatt „Der Blaue See“. Einige der Arbeiten, die dort entstanden sind, haben in dem weitläufigen Areal unter freiem Himmel ihren Platz gefunden.

Zum Rheinsteig unterwegs

Wir durchqueren das Areal und entscheiden uns am Waldrand nicht dem Hinweis auf die Cafeteria und den Barfußpfad (Hinweis „Grüner Fuß“) zu folgen, sondern nach links auf einen „Terrassenweg“ abzubiegen. Diesem folgen wir ein Stück durch lichten Eichen-Buchenbestand. Gelangen wir an eine Weggabelung, so lenken wir unsere Schritte talwärts nach rechts. Wir erreichen von einem schmalen Weg kommend, einen breiten Forstweg, dem wir stetig talwärts folgen, bis wir an einen „Wegestein“ mit entsprechenden Hinweisen gelangen.

Wir wenden uns in Richtung der ausgewiesenen Löwenburg (1,0 km) und wandern nun auf dem Rheinsteig (Markierung weiße vertikale Welle auf blauem Grund) stetig bergan. Neben Eichen und Buchen sehen wir vermehrt Stechapfel als „Unterholz“ des lichten Mischwaldes. Dass es im Siebengebirge recht feucht ist, unterstreicht das mit einem dichten Moosteppich überzogene Totholz am Wegesrand. Der nachfolgende Weg ist gut ausgebaut und teilweise mit einer Splittdecke versehen.

An einer nun folgenden Weggabelung führt der Rheinsteig geradezu. Halblinks versetzt beginnt der Aufstieg zur Löwenburg. Die Schrift auf dem entsprechenden Markierungsstein ist allerdings kaum noch zu erkennen. Im weiteren Verlauf des ansteigenden Weges stoßen wir auf die Markierung des Rheinsteigverbindungswegs (weiße vertikale Welle auf gelbem Grund). Hinauf geht es auf 455 Meter – so hoch gelegen ist die Löwenburg.

Burg Löwenstein

Burg Löwenstein

Auf der Löwenburg

Über die Ruinen der Vorburg mit ihrem nach Osten gerichteten Wachturm gelangen wir in die Löwenburg. Eine Treppe ermöglicht den Zugang zur inneren Burg. Rechts von uns erhebt sich der Bergfried. Links gelegen vom Innenhof, in dem heute Bänke zum Verweilen einladen, befindet sich der Palas der Kernburg. Vor der noch existierenden Mauer des Bergfrieds stoßen wir auf die Zisterne, für die Wasserversorgung der Burgbewohner nicht nur in Zeiten einer Belagerung von besonderer Bedeutung. Die Löwenburg war ursprünglich eine Grenzburg der Grafschaft Sayn gegen die Kurfürsten von Köln. Im ausgehenden 15. Jahrhundert fiel die Festung an die Herzöge von Jülich-Berg, ehe die Anlage im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Im späten 19. Jahrhundert begannen intensive Untersuchungen und Ausgrabungen sowie der Wiederaufbau der Burganlage.

Einkehr im Löwenburger Hof

Nach dem Abstieg von der Löwenburg haben wir uns eine Stärkung verdient. Wir kehren in den Löwenburger Hof ein. Dies ist ein ehemaliges Forsthaus , von dem aus wir einen guten Blick auf den Drachenfels haben.

Streuobstweise am Rheinsteig

Streuobstweise am Rheinsteig

Ob man sich mit Milchreis mit Pflaumen, Zimt und Zucker verwöhnt oder doch die Brotzeit für Wanderer mit Gouda, Schwarzwälder Schinken und Griebenschmalz bevorzugt, entscheidet jeder nach seinem Geschmack, macht man eine Wanderpause im Löwenburger Hof, der sieben Tage in der Woche geöffnet hat. Strammer Max, Flammkuchen Elsäßer Art, Großer Salat mit gebratenem Lachs und Speckpfannkuchen mit Salatbeilage stehen gleichfalls auf der Speisekarte der Waldwirtschaft.

Unterwegs nach Rhöndorf

Vom Löwenburger Hof aus – er befindet sich unterhalb der Löwenburg – wenden wir uns an der Wandergebietskarte nach links. Dabei lassen wir auch die Streuobstwiesen hinter uns, die im April 2000 von Kindergartenkindern und Grundschülern aus dem Siebengebirge gepflanzt wurden. Einige Meter weiter biegt ein markierter Zugangsweg zur Löwenburg linker Hand ab. Wir setzen unseren Weg der Markierung des Rheinsteigs folgend (weiße Welle auf blauem Grund) fort und passieren dabei die Schutzhütte Breiberg. Dies ist nicht die einzige Schutzhütte, die wir auf der Tour links liegen lassen. Im weiteren Wegverlauf passieren wir später zudem eine weitere Schutzhütte.Unterwegs ignorieren wir den Hinweis auf den Wanderweg nach Bad Honnef und nach Röhndorf und setzen unsere Tour auf einem schmalen Weg geradezu fort. Über den Dr. Menserweg laufend erreichen wir einen breiten Forstweg. Dort stoßen wir auf einen Markierungsstein, der unter anderem auf den Rheinhöhenverbindungsweg (Markierung RV) verweist. Nun biegen wir nach links auf diesen Verbindungsweg ein, der uns entlang eines Bächleins zum Waldfriedhof führt. Auf diesem ist der erste Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer bestattet worden. Er lebte während seiner Zeit als Kanzler und danach in Rhöndorf. Sein Wohnhaus in der Konrad-Adenauer-Str. 8c ist heute als Museum der Öffentlichkeit zugänglich und widmet sich dem Leben des einstigen Kölner Oberbürgermeisters und Bundeskanzlers.

Von Verkehr umflossen: die Marienkapelle in Rhöndorf

Von Verkehr umflossen: die Marienkapelle in Rhöndorf

Adenauers Wohnort

Über die Löwenburger Sraße – teilweise von markanten Fachwerkbauten bestanden – gehen wir talwärts bis zur Rhöndorfer Straße. Auf einer Verkehrsinsel mitten in der Rhöndorfer Straße steht die im Jahr 1714 erbaute Marienkapelle. Auch in diesem Teil von Rhöndorf stoßen wir auf sehenswerter Fachwerkarchitektur. Zum einen ist dies der ehemalige Domkapitelhof des 17. Jahrhunderts – heute als Feinschmecker-Restaurant und Kochschule genutzt -, zum anderen das ehemalige Hotel Wolkenburg. Auch die Weinwirtschaft zum Böllchen residiert in einem Fachwerkbau mit rotbraunem Fachwerk und weißem Gefache. Also, sollte man in Rhöndorf bei gutem Essen seine Wanderung beenden.


Weitere Informationen

Rathaus Bad-Honnef
Rathausplatz 1
53604 Bad Honnef
www.bad-honnef.de

Stadtinformation Bad Honnef
Rathausplatz 2-4
53604 Bad Honnef
http://www.termine-badhonnef.de/stadtinfo.html

Hohenhonnef GmbH
http://www.hohenhonnef.de/

Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus
Konrad-Adenauer-Straße 8c
D–53604 Bad Honnef-Rhöndorf
http://www.adenauerhaus.de/

Gilberts im Domkapitel-Hof
Rhöndorfer Str. 36
53604 Bad Honnef
Gaumenfreuden wie Mediterrane Fischsuppe, Capellini mit Garnelen in Curryrahm, Springbockfilet an Feigenjus und Kräuter Kartoffelpüree

Weinwirtschaft zum Böllchen
Rhöndorfer Str. 35
53604 Bad Honnef
u. a. edle Tropfen aus den besten Weinregionen Deutschlands und dazu Winzervesper oder Käsebrett

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