Reiseführer Bremen
Vom Marktplatz ins Viertel
Die Blickrichtung des sandsteinernen Roland gibt die Richtung vor für einen Bummel vom Marktplatz ins Viertel. Zunächst geht’s Richtung Dom, der mit dem Dom-Museum und dem Bleikeller auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Rechter Hand am Dom vorbei schließt sich die Glocke an, ein beliebter Veranstaltungsort u.a. für klassische Konzerte. Rund hundert Meter geradeaus fällt der Blick auf einen Bau aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Nicht jedem, der dieses Gebäude betreten muss, ist wohl dabei, denn hier ist das Landgericht untergebracht.
Viel Verkehr herrscht auf dem Platz vor der Glocke. Die Domsheide ist einer der Knotenpunkte des öffentlichen Personennahverkehrs. Von hier gelangt man auch über die nahe gelegene Wilhelm-Kaisen-Brücke in die Stadtteile auf der anderen Weserseite, wie die Neustadt und das Buntentor sowie zum Flughafen und in die Überseestadt. Aber noch gilt es, einige Entdeckungen diesseits der Weser zu machen.
Im Schnoor - Bremens ältestes Viertel
Zwischen Dom und Weser liegt das älteste Viertel der Hansestadt, der Schnoor. Ein ausgedehnter Bummel durch die schmalen Gassen mit den kleinen wie an einer Schnur (plattdeutsch Schnoor) aufgereihten Häuschen ist absolut empfehlenswert. Kleine Läden mit nicht alltäglichem Warensortiment, Kunsthandwerkateliers, Cafés und Restaurants beleben das Viertel, in dem früher Seeleute und Fischer lebten, denn hier war einer der ersten Bremer Häfen. Über die Straße Marterburg am Rand des Schnoors gelangt man wieder aus dem Viertel hinaus auf die Ostertorstraße.
Das alte Polizeihaus am Wall
An der Kreuzung Ostertorstraße/Am Wall - rund 50 Meter nach rechts die Straße hinunter - kommt Ihnen vielleicht das Eckgebäude bekannt vor. Das alte Polizeipräsidium der Stadt ist auch in den Bremer Folgen der ARD-Krimiserie 'Tatort' lange das Hauptquartier der Fernsehkommissare gewesen. Eine unrühmliche Zeit in der Geschichte des 1909 errichteten Gebäudes war allerdings die Zeit nach 1933, denn die Gestapo richtete hier ihren Hauptsitz ein.
Ideal für eine kurze Erholungspause: die Wallanlagen
Schräg gegenüber in den Wallanlagen steht die Kunsthalle, die schwerpunktmäßig französische Malerei aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie Werke der deutschen Impressionisten zeigt. Werke des Bildhauers Gerhard Marcks stehen im Mittelpunkt des Gerhard-Marcks-Hauses einige Schritte neben der Kunsthalle. Der klassizistische Bau gleicht dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der mit der darin residierenden Wilhem Wagenfeld Stiftung und dem Design Zentrum ganz im Zeichen des (Produkt-)Designs steht, fast genau. Sie waren einst Torhäuschen in den Wallanlagen, den Befestigungsanlagen der Stadt. Auch der Name der Straße, nämlich Ostertor, erinnert noch daran, dass sich hier früher eines der Stadttore befand. Heute sind Durchgang bzw. Durchfahrt natürlich frei und kostenlos, womit wir uns dann auch schon im Viertel befinden.
Ehemals Torhaus, heute das Gerhard-Marcks-Haus
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