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Reiseführer Bremen

Der Roland - UNESCO Weltkulturerbe

Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus steht seit 1404 der Roland, ein Ritterstandbild aus Sandstein mit gezogenem Schwert und Schild vor der Brust. Wie in zahlreichen anderen Städten Europas, steht auch der Roland in Bremen als Symbol für die Freiheit der Stadt, die in früherer Zeit aus dem Marktrecht und der eigenen Gerichtsbarkeit resultierte. Deshalb standen diese Statuen auch meist unmittelbar in Rathausnähe. Der Name Roland geht übrigens auf den Namen des bretonischen Grafen Hruotland (735-778) zurück, der in Diensten Karls des Großen bei einem Feldzug im heutigen Spanien ums Leben kam und dessen heldenhafter Tod in dem zwischen Ende des 11. und Anfang des 12. Jh. entstandenen altfranzösischen mit rund 4000 Versen ziemlich umfangreichen Rolandlied besungen wird.

Bremen - Roland auf dem Marktplatz
Der Roland auf dem Marktplatz

Das Standbild auf dem Marktplatz in Bremen ist eine der ältesten Rolandstatuen. Dem heutigen ging laut schriftlichen Aufzeichnungen ein hölzerner voraus, der jedoch 1366 verbrannte. Heute ist sein steinerner Nachfolger ein beliebtes Fotomotiv in der Hansestadt. „Freiheit verkündige ich Euch, die Karl und mancher andere Fürst fürwahr dieser Stadt gegeben hat“. Ob Karl der Große dies tatsächlich je getan hat, wie es so auf dem Schild des Riesen zu lesen steht, oder das ebenso falsch ist, wie die Dokumente, die zum Beweis dieser Freiheit und der kaiserlichen Privilegien damals vorgelegt wurden, bleibt dahin gestellt. Tatsache ist jedenfalls, dass die Bremer ihr Ziel erreichten. Denn der Blick des Rolands ist nicht zufällig auf den St. Petri Dom gerichtet, in dem damals der kirchliche Machthaber in Person des Erzbischofs saß. Da sich der Rat der Stadt aber nur dem Kaiser verpflichtet fühlte und nicht der Kirche und seinen Vertretern, kam es wie es kommen musste. Bei dem Ringen um die Stadtfreiheit zog der Erzbischoff schließlich den Kürzeren.

Bremen - UNESCO Weltkulturerbe auf dem Bremer Marktplatz: der Roland

Dass ihnen ihr Roland wichtig ist, zeigten die Hansestädter auch im Zweiten Weltkrieg, denn der Recke wurde zu seinem eigenen Schutz in rotem Backstein eingemauert. So hat er zwar den Krieg überdauert, aber letztendlich haben Umwelteinflüsse dem vergleichsweise weichen Sandstein so zugesetzt, dass die Statue saniert werden musste. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch eine Kopie des Kopfes angefertigt und montiert, während das Original ins Focke Museum kam.

Bremer Marktplatz 1944 mit eingemauertem Roland
Bremer Marktplatz 1944 mit eingemauertem Roland

600 Jahre nach seiner Errichtung, also 2004, wurde dem Roland wie auch dem Rathaus die Ehre zuteil, von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen zu werden. Beide wurden 2010 auch auf eine 2-Euro-Gedenkmünze geprägt.

Reiseführer Bremen - 2-Euro-Münze mit dem Roland und dem Rathaus

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