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Reiseführer Bremen

Das Rathaus - UNESCO Weltkulturerbe

Bremer Rathaus
Teil des UNESCO Weltkulturerbes: das Alte Rathaus

Das ursprüngliche Alte Rathaus am Marktplatz wurde zwischen 1405 und 1412 errichtet. Von dem eher schlichten spätgotischen Backsteinbau sieht man von der Marktseite allerdings heute nicht mehr viel. Die Renaissance-Fassade, die heute dem von der UNESCO geschützten Bau das schmucke Aussehen verleiht, wurde zwischen 1608 und 1614 von Lüder von Bentheim errichtet. Besonders oberhalb der Arkaden an der Marktseite ist sie üppig verziert mit verschiedenen Darstellungen aus antiken Mythologien, die sich mit christlicher Symbolik, stadtbremischen Symbolen und anderen Darstellungen auf eigenwillige Weise mischen.

Bremen - Details am Alten Rathaus direkt über den Arkaden
Details am Alten Rathaus direkt über den Arkaden

Die Maße des Rathauses, die den heutigen aufgrund von Erweiterungsarbeiten Anfang des 20. Jahrhunderts allerdings nicht mehr ganz entsprechen, sind übrigens auf eine ziemlich eigentümliche Aktion vor der Grundsteinlegung zurückzuführen. Die Bemessungsgrundlage für das neue Rathaus ergab sich aus der Idee, alle stimmberechtigten Bürger sich auf der Bürgerweide in einem Rechteck aufstellen zu lassen, zu messen und diese Maße als Grundriss zu verwenden. Das Ergebnis lautete 40 mal 13 Meter, was vermutlich nicht einmal 200 teilnehmenden Bürgern entsprach.

Bremen - Details am Alten Rathaus

Genutzt wird das historische Rathaus heute vor allem zu repräsentativen Zwecken. So findet etwa unter dem verschwenderischen Prunk der Renaissance- und Barockzeit in der oberen Rathaushalle seit 1545 das traditionsreiche Schaffermahl statt. Da die Statuten nur Männern die Teilnahme gestatten, steht die nach außen etwas steif wirkende Veranstaltung seit etlichen Jahren in der Kritik von weiblicher Seite. In der unteren Rathaushalle finden dagegen vor allem öffentliche Veranstaltungen wie Ausstellungen und der jährliche Kunsthandwerksmarkt in der Vorweihnachtszeit statt. Die dreischiffige Halle, die durch das 1660 entstandene Rathausportal an der linken Querseite des Gebäudes zugänglich ist, trägt noch die schlichten Züge der Spätgotik. Einst herrschte hier reges Leben, wurde gehandelt, wurden Steuern entrichtet und Recht gesprochen. Links neben dem Eingang zur unteren Rathaushalle findet sich eines der Wahrzeichen der Stadt, die Bremer Stadtmusikanten.

Bremen - Altes Rathaus - einer der beiden Herolde am Osteingang
Einer der beiden Herolde

Auf der gegenüberliegenden Querseite der unteren Rathaushalle wird das Ostportal von zwei Herolden zu Pferd flankiert. Die Reiterstandbilder stammen von dem Bildhauer Rudolf Maison, der sie auf der Weltausstellung 1900 in Paris vorstellte. Nach Bremen kamen sie durch die Schenkung des Bankiers John Harjes, der die Bronzen gekauft hatte.

Bremen - das Alte Rathaus mit dem Neuen Rathaus als Anbau
Rechts das gotische Alte Rathaus, links das angebaute Neue Rathaus

Rechts neben den Herolden schließt sich das Neue Rathaus an. Es wurde zwischen 1909 und 1913 nach Entwürfen von Gabriel von Seidl, einem Architekten aus München, erbaut. Architektonisch passt sich das Neue dem Alten Rathaus ausgezeichnet an. Es ist auch dieser Tatsache geschuldet, dass beide Teile mit dem Roland als Ensemble in die UNESCO-Liste aufgenommen wurden. Im seinen Räumlichkeiten beherbergt das Neue Rathaus den Bürgermeister, die Senatskanzlei und die Landesregierung.

Bremen - Teil der Nordseite des Neuen Rathauses

In den Kellergewölben des Alten Rathauses residiert der Ratskeller, eine Wein-Gastronomie mit einer bis in das 15. Jahrhundert zurück reichenden Geschichte. Bis zu einer Dreiviertel Million Flaschen deutscher Wein lagern in Hochzeiten vor allem in der Schatzkammer, dem Weinkeller der Hauses. Der wahre Schatz lagert allerdings im Rosekeller. Er beherrbergt die ältesten deutschen Fassweine bis zurück in das 17. Jahrhundert. Damit steht der Ratskeller auch stellvertretend für die lange Tradition Bremens als Weinstadt. Ratskellerwein kann man übrigens auch außerhalb des Ratskellers kaufen, nämlich neben dem Haupteingang des Neuen Rathauses auf der Nordseite zum Domshof.


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