Brüsseler Museumsschätze
Im öffentlichen Raum: Rik Wouters "Häusliche Sorgen I" foto: fdp
Museen im Überblick
Das Museum für Moderne Kunst als Teil der Koninklijke Musea voor Schone Kunsten van België in Brüssel, bietet eine umfassende Übersicht über belgische Malerei und Bildhauerkunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Zu beeindrucken weiß die Sammlung vor allem durch die Werke der sozialen Realisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Diese reflektierten in ihren Arbeiten vor allem die soziale Lage der Arbeiterklasse, In diesem Zusammenhang ist Constant Meunier besonders zu nennen, der wie kein anderer, das Schicksal der Bergarbeiter und dessen Familien thematisiert hat. Den wechselvollen Alltag der fliegenden Händler hat Léon Frederic (1856-1940) vor der Kulisse Brüssels realistisch auf die Leinwand gebannt. Den sozialen Konflikt zwischen Arbeiten und Unternehmern stellt Eugène Laermans in »Die rote Fahne« (1893) dar. Doch nicht nur die Dockarbeiter und Bergleute fanden als handelnde Personen Eingang in die Kunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Charles de Groux thematisierte in »Das Dankgebet« das harte Leben der Bauern und präsentiert dieses Werk auf dem Salon von Antwerpen. An derartige realistische Malerei knüpfte Jacques Lennep 1985 in seiner Arbeit zum Grubenunglück von Marcinelle (1956) an. ... (Mehr)
Zum gleichen Komplex gehört auch das Museum für alte Kunst, in der u. a. Arbeiten von Pieter Brueghel d. Ä., aber auch von James Ensor zu sehen sind. ... (Mehr)
Am Rande des Leopoldparks und des Europaviertels von Brüssel befindet sich das ehemalige Wohn- und Atelierhaus von Antoine-Joseph Wiertz, eines wichtigen Vertreters der belgischen Romantik und der Historienmalerei. Das heute dort untergebrachte Antoine-Wiertz-Museum widmet sich ausschließlich dem Schaffen dieses Künstlers des 19. Jahrhunderts. Zeit seines Lebens buhlte Wiertz um die Gunst der kunstinteressierten Öffentlichkeit und versuchte sich gegenüber seinen malenden Zeitgenossen Gustaf Wappers und Louis Gaillait abzuheben. ... (Mehr)
Mutter und Kind als Thema von Constantin Meunier bearbeitet foto: fdp
Obgleich das Constantin-Meunier-Museum Teil des Königlichen Museums der Schönen Künste auf dem Kunstberg ist, ist es weitgehend unbekannt. Unweit der ehemaligen Klosteranlage Ter Kameren, wo seit Generationen bildende Künstler ausgebildet werden, befindet sich das ehemalige Atelierwohnhaus des wohl bekanntesten belgischen sozialen Realisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der Bestand des Hauses umfasst 759 Werke, darunter 211 Skulpturen. Etwa 150 Arbeiten werden ständig präsentiert. ... (Mehr)
Im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus des wohl bekanntesten belgischen Surrealisten – es wurde zwischen 1993 und 1999 restauriert - besteht seit einem Jahrzehnt das private René-Magritte-Museum Brüssel (Jette), das auf die Initiative eines Antwerpener Kunstsammlers zurückgeht und nicht mit dem im Juni 2009 eröffneten Magritte-Museum auf dem Brüsseler Kunstberg verwechselt werden darf. ... (Mehr)
Der Kunstberg ist fern, Anatolien ganz nahe, so nahe wie die riesige Kuppel der Kirche der heiligen Maria und die Hallen von Schaerbeek. Hier befindet sich, was wenige wissen, außerdem das Museum für spontane Kunst. Es ist nicht wie die Prinzhorn-Sammlung in Heidelberg bildenden Künstlern mit Anstaltserfahrungen gewidmet – jedenfalls ist davon bei den Biografien der im Museum präsenten Künstler keine Rede –, sondern denjenigen außerhalb des akademischen Kunstbetriebes. ... (Mehr)
Schmuckkacheln mit Jagdszene foto: jubelparkmuseum
Das Jubelparkmuseum ist vom Charakter und vom Sammlungsbestand her ein Universalmuseum. Daher kann der Besucher archäologische Funde aus Kleinasien, Artefakte aus Ozeanien und Amerika ebenso erwarten wie Kunst und Kunsthandwerk aus der islamischen Welt, Jugendstildesigns, flämische Wandteppiche und flämische Retabel, die einst Hauptaltäre von Kirchen schmückten. Aus dem Konvolut der Sammlungen werden nachstehend drei Segmente vorgestellt: Sakrale Kunst, Art nouveau und Kunst des Islam. (Mehr)
Kunst in der Metrostation Louiza von Edmond Dubrunfaut
"La terre en fleur", foto: fdp
Auch jenseits traditionell strukturierter Museen findet man in Brüssel Kunst, zum einen auf dem Flughafen Brüssel-Zaventem und zum anderen in der Metro: Was haben Paul Delvaux, Roger Raveel, Edmond Dubrunfaut, Octave Landuyt, Roger Nelles, Luc Peire oder Serge Vandercam und die Brüsseler Metro und Pre-Metro miteinander zu tun? Die Metro mit ihren Bahnhöfen und Zugängen ist die Projektionsfläche für Arbeiten der oben genannten und weiterer belgischer Künstler. Zugleich spiegelt diese „Galerie im Untergrund“ die Kunsttrends der letzten drei Jahrzehnte wider. So manches Museum in Brüssel oder Flandern würde sich glücklich schätzen, derartig hochwertige Kunst zeigen zu können. ... (Mehr)
Comics von Hergé in der Metrostation Stoclet foto: fdp
Das Comicmuseum (Belgisch Centrum van het Beeldverhaal) befindet sich in einem ehemaligen Warenhaus, das 1906 von dem berühmtesten belgischen Art-nouveau-Architekten Victor Horta für einen Textilgroßhändler entworfen wurde. Seit 1989 können Besucher in die Welt der belgischen und internationalen Comics eintauchen. ... (Mehr)
Riesenskelett am Eingang des Museums für Naturwissenschaften
foto:fdp
Wahrlich, für Kinder gibt es bei Städtebesuchen der Eltern nur wenige Sehenswürdigkeiten, die sie beigeistern können. Naturkundemuseen gehören sicherlich zu jenen Attraktionen, die Kinderherzen höher schlagen lassen, vor allem wenn sie in die Welt der Saurier eintauchen können. Dazu bedarf es dann nur riesiger Saurierskelette und nicht etwa eines Comicfilms über das Leben von Fred Feuerstein und seiner Nachbarn. Wer beim nächsten Brüsselbesuch mit seinen Kindern unweit des Gare Bruxelles-Luxembourg und des Parc Léopold das Museum für Naturwissenschaften besucht, wird gleich vor dem Eingang von einem Saurier begrüßt, ehe es in die im Oktober 2007 eröffnete „Sauriergalerie“ geht. ... (Mehr)