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Glockentürme, Belfriede, Kampanile

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Graziler Belfried im ostflämischen Aalst
© Belgisches Verkehrsamt
(Fotograf Udo Haafke)

Belfriede oder Glockentürme, in der äußeren Gestalt einem Kampanile auf einer italienischen Piazza nicht unähnlich, wurden zunächst als Wachtürme errichtet. In ihnen befand sich die Stadtglocke, die bei der Annäherung von Feinden oder im Falle eines Brandes geläutet wurde, um die Bewohner der Stadt zu warnen. Im Laufe des Mittelalters fügte man diesen Wolkenkratzern der damaligen Zeit ein Uhrwerk und ein Glockenspiel hinzu. Und nicht nur auf Gent trifft zu, was der Schriftsteller Albrecht Rodenbach in »Klokke Roeland« schrieb: »Über Gent erhebt sich, einsam und grau, der alte Belfried, Sinnbild der Vergangenheit«.  

Ehe die Städte Rathäuser errichteten, tagten die Ratsherren im Belfried, der zudem als Gefängnis und als Aufbewahrungsort der Stadturkunden diente. Nein, Ziegen werden von diesen Stadttürmen nicht geworfen, so wie dies bis zum letzten Jahr zum Fest von St. Vincent im spanischen Manganeses de la Polvorosa der Fall war. Doch während des Aalster Karnevals »regnet« es etwa 2000 zuckersüße Zwiebeln vom Belfried. Und unten wartet eine johlende Menge, um diejenige zu fangen, mit der man den »Preis der Goldenen Zwiebel «gewinnt. Wenn es den Glockentürmen Flanderns auch an der spektakulären Neigung des Schiefen Turms von Pisa mangelt und sie auch nicht wie die Geschlechtertürme von San Gimignano miteinander darum wetteifern, wer wohl der höchste ist, so weisen sie dank ihres Glockenspiels eine unüberhörbare Besonderheit auf.

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