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Eupen

Nahe der deutsch-belgischen Grenze und nur wenige Kilometer von Aachen entfernt liegt Eupen, das erstmals 1213 erwähnt wurde und 1288 an das Herzogtum Brabant fiel. Nachfolgend gehörte das Städtchen zum Herzogtum Burgund, ehe zwischen 1477 und 1555 die österreichischen Habsburger über die Geschicke Eupens bestimmten. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongress war Eupen französisch, ehe es schließlich an Preußen fiel. Nach dem I.Weltkrieg wurde Eupen Teil des belgischen Königreichs. Während der deutschen Besetzung Belgiens (1940-1945) wurde es ins "Reich heimgeholt".

Die Stadt ist Sitz der Deutschsprachigen Gemeinschaft und deren Exekutive. Hier werden für die etwa 70 000 deutschsprachigen Belgier die politischen Weichen in Hinblick auf Umwelt-, Kultur-, Gesundheits- und Schulpolitik gelegt.

Reiseführer Wallonien - Eupen - Rathaus
Ein ehemaliges Kloster, das klassizistische Rathaus der Stadt

Von Aachen nach Eupen kommend, führt der Weg über die Aachener Straße zum Rathausplatz. Dort befindet sich das Rathaus mit klassizistischer Fassade aus Kalkstein. Im Herzen der Stadt residiert seit 1863 die Stadtverwaltung. Nur wenige Schritte von hier entfernt hat am Marktplatz der Verlag der deutschsprachigen Tageszeitung "Grenz-Echo" im ehemaligen Wohnhaus des Tuchkaufmanns Ackens sein Domizil. Die St. Nikolaus-Pfarrkirche, zwischen 1724 und 1729 erbaut, besitzt charakteristische Zwiebeltürme, die Teile des Turms der ersten Pfarrkirche mit einbeziehen. Der Aachener Barockarchitekt Johann Joseph Couven, der auch für den Eupener Tuchfabrikanten Grand Ry gearbeitet hat, entwarf den Hochaltar. Die Kirchenbänke zieren seit 1730 die Namen angesehener Eupener Bürger wie die von Isabelle Fey und Eric Adolp Görtz.

Reiseführer Wallonien - Eupen - St. Nikolaus-Pfarrkirche
St. Nikolaus-Pfarrkirche

Ein „Gnadengeschenk“ des Königs von Preußen ist die neu-gotische evangelische Friedenskirche (1851/55), die sich in der Nachbarschaft des Friedensbrunnens am Beginn der Klötzerbahn und der Schulstraße befindet. Gegenüber dieser Kirche hat die Deutschsprachige Gemeinschaft in einem Palais, das im 18.Jh. im Besitz des Tuchfabrikanten Grand Ry war, ihren Sitz. Entlang der nahen Gospertstraße hatten sich im 18.Jh. die Tuchmacher niedergelassen. In der Hochblüte des Tuchhandels gab es 60 Kaufleute und 1500 Tuchscherer in der Stadt. Neben dem in Nr.52 untergebrachten Stadtmuseum, in dem sich unter anderem eine Sammlung Raerener Töpferarbeiten, aber auch die Rekonstruktion des Goldschmiedeateliers Julien Toussaint befinden sowie die Geschichte der Eupener Tuchindustrie des 19. und 20. Jahrhunderts nachgezeichnet wird, sind vor allem die Wohnhäuser Nr. 22, 42 und 56 sehenswert.

Rund um den Werthplatz stehen die im frühen 18.Jh. erbauten Wohnhäuser der einstmals in der Stadt ansässigen reichen Tuchkaufleute. Es sind Ziegel- und Kalksteinbauten mit klassizistischem Dreiecksgiebel über der Mittelachse. Auf die Spendenfreudigkeit der Tuchmacher geht die Kapelle zum hl. Lambertus (1690) zurück, zu deren Ausstattung ein Barockaltar (1694) mit einer Kopie des Rubensgemäldes "Himmelfahrt Mariens" gehört.

Der nahe Eupen gelegene Osthertogenwald lädt zu Wanderungen auf markierten Wegen ein, die u. a. um den Eupener Stausee führen. Zu empfehlen sind Touren in die Moorlandschaft des Hohen Venns (Hautes Fagnes). Die Nationalstraße, die durch den Deutsch-Belgischen Naturpark Eifel-Hohes Venn (Haute Fagnes) verläuft, ist der direkte Weg nach Baraque Michel und zur Fischbachkapelle, aber auch nach Botrange und zum Naturparkzentrum, Centre Nature Botrange. Das Naturparkzentrum widmet sich in Dauer- und Wechselausstellungen der Flora und Fauna des Hohen Venns. Die oben genannten Orte sind gut geeignete Ausgangspunkte für Wanderungen in Hochmoor- und Heidelandschaft.

Weitere Informationen

Verkehrsverein Eupen
Marktplatz 7
4700 Eupen
Tel. 0032 (0)87 553450
tourist.info.eupen@swing.be
http://www.eupen-info.be

Stadtmuseum
Gospertstraße 52
4700 Eupen
Tel. 0032/(0)87/740005
http://www.eupener-stadtmuseum.org

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