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Ein Ort der Stille vor den Toren Brüssels: Die Abtei Villers

Was Besucher heute in einem waldreichen Gebiet südlich von Brüssel sehen, ist eine im Verlauf des 13.Jahrhunderts entstandene Abtei der Zisterzienser. Wie andere Kirchenbesitzungen auch wurde die Abtei im Zuge der Französischen Revolution verstaatlicht und die Klostergemeinschaft aufgelöst. Die bestehenden Gebäude wurden nachfolgend als Steinbruch genutzt.

Reiseführer Wallonien - Villers-la-Ville
Beispiellose Abteiarchitektur

Wer seine Schritte durch den Bois de l'Ermitage lenkt, gelangt zu einem ehemaligen Ort der Stille, des Gebets und der harten Arbeit. Heute sind allerdings keine emsig arbeitenden Laienbrüder zu sehen. Gregorianische Gesänge zu frühmorgendlicher Stunde sind längst verstummt. Vom einstigen blühenden Klosterleben zeugen nur noch die teilweise von der Natur eingenommenen Ruinen des Brüsseler Tors, des Klosters, der Abteikirche und weiterer Gebäude.

Reiseführer Wallonien - Villers-la-Ville
Ein verwunschener Ort: Villers-la-Ville

Dass die Abtei in einem abgelegenen Tal erbaut wurde, kommt nicht von ungefähr, sondern entspricht den Vorstellungen der Zisterzienser, die ein Mönchsleben weit ab von den Verlockungen des Alltags bevorzugten.

Bis heute ist die ausgedehnte Klosteranlage beeindruckend, so auch die mehr als 90 Meter lange Abteikirche mit der romanischen Vorhalle und der Kapitelsaal, wo sich die Mönchsgemeinschaft versammelte. Einzig im Auditorium durften die Klosterbrüder miteinander sprechen, ansonsten galt ein absolutes Schweigegebot. Zur Verständigung im Alltag diente ein festgelegtes System von ritualisierten Gesten. Komfort war den Mönchen fremd: Allein das Refektorium (Speisesaal) und die Küche wurden beheizt. (fdp)

Informationen

Abbaye de Villers-la-Ville asbl
Rue de l'Abbaye 55
1495 Villers-la-Ville
Öffnungszeiten
1.4. bis 31.10. tägl. 10-18 Uhr, sonst Mi-Mo 10-17 Uhr
http://www.villers.be/de/index.php?page=info

Informationen und Anekdoten aus dem Leben der Mönche von Villers bekommt man dank eines Audioguides geboten. Der Mönch Radulphe begleitet mittels „Sprachinszenierung“ junge Besucher über das Areal der Abtei von Villers.

Zum Weiterlesen: M.Dubuisson: Die Abtei Villers, Editions Gaud, Moisenay, November 2003, ISBN 2-84080-118-3

Tipp:
Wer Lust auf ein Vielle Villers brune verspürt, kehrt in das Restaurant Le Moulin de Villers ein, wo man sich auch Poêlée de Gambas, Tagliatelles au pesto-basilic und Ragoût de légumes du Sud oder Filet mignon de Bœuf auf der Zunge zergehen lassen kann. Mehr: Le Moulin de Villers, www.moulindevillers.be

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