Reiseführer Rom

STADTGESCHICHTE - Legendenumwobene Frühzeit

Legendenumwobene Frühzeit / Aufstieg zur Großmacht / Kaiserzeit / Spätantike Krisen / Stadt der Päpste / Glanzvoller Neubeginn / Die barocke Metropole / Beginn einer neuen Zeit / Rom im 20. Jahrhundert /

753 v. Chr.

„Sieben, fünf, drei – Rom kroch aus dem Ei“, heißt der berühmte Merksatz, der Generationen von Schülern eingetrichtert wurde. Marcus Terentius Varro war der römische Gelehrte, der das Geburtsjahr der Stadt am Tiber errechnet hatte, sogar auf den Tag genau: es war, so fand er heraus, der 21. April jenes Jahres, als Romulus und Remus den Palatin-Hügel zu besiedeln begannen. Und damit war für die Römer der Nullpunkt der Zeitrechnung festgelegt: „ab urbe condita“ wurde nun datiert, in Jahren „seit der Stadtgründung“. Der Gründungsmythos hält sich hartnäckig. So feiert Rom jedes Jahr am 21. April unverdrossen seine Gründung, mögen sich auch Althistoriker und Archäologen als Spielverderber aufführen und die Anfänge der Stadt weit in die Vergangenheit zurückverlegen, in das 14. oder gar 16. Jahrhundert vor Christus. Und sie verweisen auf bronzezeitliche Ausgrabungsfunde auf dem Palatin und Kapitol.

Rom: Auf dem Palatin

Auf dem Palatin

Ende des 8. Jh.

Nur wenig deutlicher werden die Konturen der römischen Frühzeit, als - möglicherweise angeregt durch griechische Kolonien, die ab 770 v. Chr. auf italischem Boden entstanden – ein Synoikismos stattfand d. h. ein Zusammenschluss der Siedlungen im Tiberbogen als erster Versuch einer Urbanisierung. Eigentlich war das Gelände für Niederlassungen denkbar ungeeignet. Es war sumpfig und nur die schmalen Plateaus der berühmten sieben Hügel Roms mit dem Palatin in der Mitte, dem Aventin, Caelius, Quirinal, Viminal, Esquilin und Kapitol taugten als Siedlungsplätze. Es waren Angehörige des Volksstamms der Latiner, die seit dem 2. Jahrtausend die Gegend am Tiber und die Hänge der nahen Albanerberge bewohnten. Ihre nördlichen Nachbarn, das immer noch rätselhafte Volk der Etrusker, konnte Dank seiner überlegenen Kultur die wenig entwickelte Siedlungsgemeinschaft auf den Hügeln unter seine Herrschaft bringen.

Rom: Exponat im Etruskischen Museum von Rom

Exponat im Etruskischen Museum

ab ca. 700

Etruskische Könige diktierten rund zwei v. Chr. Jahrhunderte das Geschehen in der Stadt, durchaus zum Vorteil ihrer Bewohner: Ein Mauerring, die Servianische Mauer umschloss die Stadt, Heiligtümer wurden gegründet, ein technisch aufwändiges Kanalisationssystem machte die sumpfigen Niederungen wie das spätere Forum Romanum bewohnbar. Hier war es die Cloaca Maxima und ein anderer Kanal entwässerte das Gelände, auf dem der Etruskerkönig Lucius Tarquinius Priscus den Circus Maximus errichten ließ, Roms erstes Bauwerk für öffentliche Darbietungen.

Etwa um 500 v. Chr.

schüttelte Rom die etruskische Herrschaft ab.




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