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Von der Städtischen Galerie zum Palais im Großen Garten

Stadtmuseum und Städtische Galerie sind im ehemaligen Landhaus untergebracht. Klassizismus und Spätbarock vereinen sich im Landhaus mit seinen charakteristischen Bogenfenstern und Okuli-Gauben. Nach der Fertigstellung des Baus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts tagten hier die Abgeordneten des Landtages. Heute beherbergt der ehemalige Landtag das Stadtmuseum und die Städtische Galerie. Die neue ständige Ausstellung im Stadtmuseum Dresden blickt auf acht Jahrhunderte Stadtgeschichte zurück und verschweigt dabei auch die Zerstörungen der Stadt nicht. Die gefeierte Hochkultur und die blühenden Subkulturen werden ebenso ins rechte Licht gerückt wie die Selbstinszenierungen der Stadt und ihrer Herrscher. Medienstationen lassen Dresdner Geschichte lebendig werden und im Depot der Gegenwart sind die Museumsbesucher eingeladen, an der weiteren Geschichte Dresdens mitzuschreiben.

Dresden - Gewandhaus
Das Neue Gewandhaus

Der Sammlungsbestand der Städtischen Galerie umfasst etwa 1700 Gemälde, 800 plastische Arbeiten und ungefähr 20000 grafische Blätter, von denen immer nur eine Auswahl zu sehen ist. Ansichten aus Dresdens Stadtgeschichte wie Johann Christoph Jüngers »Altmarkt während der Beschießung der Stadt durch die preußischen Truppen am 9. Juli 1760« gehören ebenso zum Bestand wie Arbeiten der an der Dresdner Akademie tätig gewesenen Kunstprofessoren Oskar Zwintscher und Otto Gussmann. Einzelne Arbeiten der klassischen Moderne, die von Max Pechstein und Otto Mueller stammen, gehören gleichfalls zur städtischen Sammlung.
 Unmittelbar gegenüber dem ehemaligen Landhaus befindet sich das Polizeipräsidium, das einem Renaissancepalast à la Heidelberger Schloss gleicht und ein Kind des im ausgehenden 19. Jahrhundert populären Historismus ist.
 Statt emsiger Gewandmeister logieren heute im Neuen Gewandhaus (Ringstr.1) zahlungskräftige Hotelgäste. Typisch für die klassizistische Formensprache, in der dieser Putzbau nach dem Siebenjährigen Krieg errichtet wurde, ist der dreifenstrige Mittelrisalit mit schmucklosem Dreiecksgiebel. Sehenswert ist der barocke Wandbrunnen, ein Entwurf des Hofjuweliers Johann Melchior Dinglinger.

Reiseführer Dresden - Neues Rathaus
Blick auf das Neue Rathaus

Dass die größte protestantische deutsche Kirche in Dresden steht, wissen nur die wenigsten Besucher der Stadt. 3600 Menschen finden in der Kreuzkirche (Altmarkt) Platz. Bei dem heutigen Sakralbau handelt es sich um den fünften Kirchbau an dieser Stelle. Brände und Krieg machten den wiederholten Bau eines Gotteshauses notwendig. Nicht zu übersehen ist der 92 Meter hohe Turm der Kreuzkirche. In der Kreuzkapelle wird eine kostbare Reliquie, ein Splitter vom Kreuz Christi, aufbewahrt. Das Innere des Gotteshauses ist ansonsten sehr schlicht und ohne schmückende Elemente. An den Zweiten Weltkrieg erinnert das Nagelkreuz (1986), ein Geschenk der Kathedrale von Coventry, die 1940 von Bomben der deutschen Luftwaffe zerstört wurde. Nur wenige Schritte sind es von diesem Gotteshaus zum Neuen Rathaus, dessen achteckiger 100 Meter hoher Turm das Stadtbild mit prägt. Ganz oben auf dem Turm thront der so genannte Rathausmann, eine vergoldete Figur, für die ein Dresdner Kraftakrobat Modell gestanden hat. Der Lehrer an der Königlichen Kunstakademie Otto Gussmann war für die Ausschmückungen des Treppenhauses verantwortlich. Er entschied sich in seiner Motivwahl für eine Mischung aus byzantinischer und neogotischer Freskenmalerei sowie Jugendstil.

 

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