Von der Städtischen Galerie zum Palais im Großen Garten
Überqueren wir die St. Petersburger Straße, so erreichen wir eine innerstädtische grüne Oase, die im Großen Garten endet. Am Rande des Grüns stößt man auf das Deutsche Hygiene-Museum, das vom Erfinder des Odol-Mundwassers gegründet wurde und auf eine wechselvolle Geschichte zurückblickt. Beispielsweise war dieses Museum während der NS-Zeit in die »Propaganda der Rassenhygiene« einbezogen.
Deutsches Hygiene-Museum
Der monumental wirkende Bau mit seinen den Eingangskubus flankierenden Flügeln geht auf einen Entwurf von Wilhelm Kreis zurück, der es wie kein anderer Architekt verstand, sich den jeweils neuen Herren anzubiedern. Kreis, der Assistent des Erbauers des Berliner Reichstages Paul Wallot war, entwarf während des so genannten Dritten Reiches das Dresdner Luftgaukommando und Staatsbauten für das umgestaltete Berlin.
Das Museum bemüht sich als interaktives Museum darum, ein Museum vom Menschen zu sein, trotz des sperrigen Namens, der eher auf einen anderen Museumszweck schließen lässt. Anfänglich ging es dem Mäzen des Museums, Karl August Lingner, um Volksgesundheit und Gesundheitserziehung. Während der Nazizeit wurde daraus die »Sorge um den gesunden Volkskörper«, ganz im völkischen Verständnis der »braunen Herrenmenschen«. Von derartigen Konzepten grenzt sich das Museum heute entschieden ab, nicht nur mit beachtenswerten Wechselausstellungen wie »Sex – Vom Wissen und Wünschen« oder »Tödliche Medizin«, sondern auch in der Dauerausstellung. Diese präsentiert mehr als nur den berühmten »Gläsernen Menschen«. Statt dessen soll der Mensch mit all seinen Sinnen im Mittelpunkt stehen und mit entsprechenden Ausstellungsthemen angesprochen werden. Übrigens: Unweit vom Museum hat die Stadt auch an Sport und Freizeit gedacht und für alle Skateboard-Fans eine öffentliche Skateboard-Anlage errichten lassen.
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