Residenzschloss
Dass an der Stelle, an der heute das Residenzschloss steht, einst eine Burganlage die Elbe und die Stadt überschaute, ist nur noch eine Fußnote der Geschichte. Sieben Jahrhunderte lang dauerte die Umgestaltung der Burg zu einem prächtigen Renaissanceschloss mit einer heute rekonstruierten Sgraffito-Malerei. Nach den durch den Krieg bedingten Zerstörungen überdauerte eine Ruine inmitten des Dresdner Stadtzentrums die Zeiten der DDR, ehe mit dem Wiederaufbau begonnen werden konnte. Die vollständige Rekonstruktion zur 800-Jahr-Feier der Stadt gelang leider nicht. Doch wenigstens ein Flügel mit dem Neuen und dem Historischen Grünen Gewölbe und das Kupferstichkabinett konnten der Öffentlichkeit bis heute wieder zugänglich gemacht werden.
Die Schlossgestaltung geht auf das Geschlecht der Albertiner und Herzog Georg den Bärtigen zurück. Unter jenem Adligen wurde zwischen 1548 und 1596 eine Vierflügelanlage mit Treppentürmen errichtet. Zu dieser Anlage gehört das Georgentor, auch Georgenbau genannt, das als erster Renaissancebau Dresdens gilt. Dass der „emsige Baumeister" der Stadt, der polnische Monarch August der Starke, den Wiederaufbau des durch Brand zerstörten Schlosses befahl, führte zu einem schlichten „Neubau". Dieser wurde 1889 bis 1901 durch das Haus Wettin im Stil der Neo-Renaissance umgestaltet. Außerdem wurde der Südflügel an das Ensemble angefügt. Überragt wird das Schloss bis zum heutigen Tag von dem 101 Meter hohen Hausmannsturm.
Die Rekonstruktion des Georgentors konnte in den 1960er Jahren abgeschlossen werden. Dabei wurde das Aussehen des 19. Jahrhunderts zur Vorlage gewählt. Besonders reich ist der plastische Baumschmuck einschließlich des Reiterstandbildes von Herzog Georg dem Bärtigen im oberen Teil der Fassade.
Die wohl reichste Schatzkammer Europas, das Grüne Gewölbe, ist im Westflügel des Schlosses untergebracht. Seit September 2004 werden mehr als 1000 kunsthandwerkliche Schätze im Neuen Grünen Gewölbe (1. Obergeschoss des Westflügels des Schlosses) gezeigt. Die im Erdgeschoss befindlichen wieder hergestellten Räumlichkeiten des Historischen Grünen Gewölbes sind für Besucher seit Herbst 2006 zugänglich. Beim Historischen Grünen Gewölbe handelt sich um ein barockes Gesamtkunstwerk, das nicht nur dem Kunstsinn eines Monarchen, sondern auch der absolutistischen Macht geschuldet ist.
Im Schloss ist außerdem das Kupferstich-Kabinett untergebracht. Dieses verfügt über etwa 500 000 Blätter, darunter Arbeiten von Rembrandt, Caspar David Friedrich, Otto Dix und Arnulf Rainer.
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