Neogotik musste es für den Kirchenneubau sein
Der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel, der die Architekturlandschaft des 19. Jahrhunderts wesentlich geprägt hat, hielt die Gotik für die wahre deutsche Baukunst. In Neo-Gotik und Neo-Romanik entstanden zur Zeit Schinkels zahlreiche Bauten, im weiteren 19. Jahrhundert auch in Neo-Renaissance und Neo-Barock. So verwundert es auch nicht, dass Linz ähnlich wie Köln einen (neo)gotischen Dom auf Kreuzgrundriss besitzt. 1862 wurde für den mächtigen Kirchenbau, der nach den Plänen des Kölner Dombauers Vinzenz Statz entstand, der Grundstein gelegt. Nach den Vorbildern der Kathedralen von Chartres und Amiens sowie Köln entstand ein dreischiffiger Sakralbau im Stil der französischen Hochgotik. Sehr sehenswert sind die Linzer Fenster mit Darstellungen aus der Linzer Geschichte.
Detail eines Kirchenfensters mit Schaufelraddampfer „Franz Josef“ auf der Donau
Nicht minder beeindruckend erscheinen die neuen Kirchenfenster im Kapellenkranz. Geschaffen wurden sie in den 1990er Jahren durch den Wiesbadener Künstler Karl-Martin Hartmann. Hartmann hat keine figurative, sondern eine abstrakte auf Form und Farbe abgestimmte Arbeit abgeliefert. Rot und Gelb sind als hervorstechende Farbgebung zu finden und symbolisieren Liebe und Göttlichkeit. Ein besonderer Hingucker ist der 15 Meter hohe Baldachinaltar, der auf einem schwarzen Sockel ruht.
Ein weiteres der berühmten Linzer Fenster
Dass der Kirchturm nur 135 Meter in den Himmel ragt, liegt allein daran, dass man den Linzern die Genehmigung für einen noch mächtigeren Turm verweigerte. In der Donaumonarchie galt nämlich der Grundsatz, dass kein Kirchturm der k. u. k. Monarchie den Wiener Stephansturm in den Schatten stellen dürfe und dieser ist 136 Meter hoch!
Neuer Dom
Herrenstraße 26
4020 Linz
Tel. 0732/777885