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Mao-Mausoleum

Am 9. September 1976 starb Mao Zedong, der Anführer der chinesischen Revolution. Obwohl es zu dieser Zeit bereits erhebliche Widerstände gegen den „großen Steuermann“ gab, wurde der seit langem von einem unglaublichen Personenkult umhüllte Parteichef entsprechend pompös behandelt. Innerhalb eines Jahres wurde ein gigantisches Mausoleum im südlichen Bereich des Tian’anmen-Platzes erbaut, in dem die einbalsamierte Leiche mit einer Staatsfahne bedeckt in einem Glassarg ruht. Jede Einheit, jede Delegation, jede Besuchergruppe musste früher das Mausoleum besuchen, um dem chinesischen Führer zu huldigen, doch seit Mao offiziell als „70 Prozent gut, 30 Prozent schlecht“ gilt, sind die Schlangen vor dem fensterlosen Steinbau wesentlich kürzer geworden. Wer den Vorsitzenden sehen will, muss anständig gekleidet sein, darf innen nicht stehen bleiben oder gar fotografieren oder irgendwelche unwürdigen Dinge tun. Die Öffnungszeiten sind unregelmäßig, manchmal müssen über Monate hinweg Restaurationsmaßnahmen vorgenommen werden.

Der Zustand der Leiche war früher ein strenges Staatsgeheimnis, was die Spekulationen natürlich umso mehr anheizte. Es wird berichtet, dass der Vorsitzende nach Dienstschluss in einen unterirdischen Kühlraum abgesenkt wird. Wegen der schlechten Arbeit der vietnamesischen Einbalsamierer (die bei Onkel Ho, der 1969 starb, schon einmal üben konnten) sei der „Sonne Chinas“ ein Ohr abgefallen. Viele behaupten sogar, dass es sich in dem Glassarg sowieso um eine Wachspuppe handele. Wer weiß, wann dieses Geheimnis im wahrsten Sinne des Wortes gelüftet wird.

 

 

 

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