Kloster
der Azurblauen Wolken
(Biyunsi)
Klöster:
Kloster der Azurblauen Wolken / Kloster der Weißen Wolken
Diamantthronpagode im Biyunsi
Unweit des Nordtores des Xiangshan-Parks zieht sich seit dem 14. Jh. ein Tempel den Hang hinauf. Es bietet einige schöne alte Figuren, eine großartige Luohan-Halle und einen herrlichen Blick in die Umgebung. Die wichtigsten heute noch vorhandenen Gebäude wurden allerdings erst 1748 erbaut.
Schon vom ersten Innenhof geht es in die Halle der Himmelskönige, in der sich eine bronzene Figur des Milefo aus der Ming-Dynastie befindet. Dieser dickbäuchige lachende Buddha muß sich ob seines Leibesumfangs immer zurücklehnen. Das rechte Knie hat er aufgestemmt, darauf ruht seine rechte Hand mit einer Gebetskette. Er repräsentiert den Buddha Maitreya in einer Gestalt, die es nur in China gibt. Denn dieser Buddha geht zurück auf einen Mönch namens Qi Ci aus dem 10. Jh., der sich kurz vor seinem Tod als Inkarnation Maitreyas, des Buddhas der Zukunft, zu erkennen gab.
Der vierte Hof wurde renoviert und zeigt nun eine Ausstellung über Sun
Yatsen, der 1911 zu den Gründern der Republik China gehörte. Er starb 1925 in
Peking und wurde hier aufgebahrt, bis sein Mausoleum in Nanjing fertig war –
vier Jahre später. Den versilberten Bronzesarg stiftete die Sowjetregierung,
die die chinesischen Nationalisten unterstützt hatte, doch niemals könnte ein
Chinese in einem Metallsarg begraben werden, da darin der Körper nicht schnell
genug verfällt. Erst der "Große Steuermann" Mao Zedong wurde als
Wachsmumie erhalten.
In einem westlichen Hof steht die große Halle der 500 Unsterblichen. Die
Zahl 500 bezieht ihre Bedeutung aus der indischen Mythologie, und die
Unsterblichen oder Luohan gelten als die ersten Schüler des Buddhismus, die die
Lehre verbreiteten. Anders als die Buddhas sind sie noch nicht ins Nirwana
eingegangen und werden deshalb individualisiert und lebendig dargestellt, nicht
stilisiert und entrückt wie die Buddhas. 500 lebensgroße Holzfiguren reihen
sich also in der großen, kreuzförmigen Halle auf, genaugenommen sind es aber
508, denn zu den 500 Luohan kommen noch sieben Götterdarstellungen und der
Mönch Jigong, der nach der Legende beim Bau der Halle zu spät kam, so daß
für ihn kein Platz blieb. Lediglich als verkleinerte Gestalt ist er auf einem
Dachbalken zu sehen.
Kloster der Azurblauen Wolken (Biyunsi)
Weiter den Hügel hinauf überragt die Diamantthronpagode (Jingang baozuo) den Tempel. Sie erinnert an einen Stupa in Bodh Gaya in Indien, wo Siddharta Gautama, der historische Buddha, ins Nirwana einging. Die massive quadratische Plattform ist vollständig mit Buddhareliefs ausgeschmückt. Von ihr erheben sich vier kleinere und eine große Pagode, die ebenfalls mit Buddhareliefs geschmückt sind. Im Sockel der Pagode soll das Gewand Sun Yatsens eingemauert sein. Von der Plattform hat man einen herrlichen Blick über die Abhänge der Westberge.
Anreise: Bus Nr. 360 vom Zoo, Bus Nr. 333 vom Sommerpalast, Endstation beider Busse ist das Dorf unterhalb des Nordtors des Xiangshan-Parks.