Reiseführer Hannover
Museen in Hannover
Kunst vor dem Kestner-Museum auf dem Trammplatz:
Großer verletzter Kopf von Rainer Kriester
Das Historische Museum befindet sich an einem besonderen historischen Ort, da von hier aus um 1100 die Stadtgründung ihren Lauf nahm. Der halbrunde Beginenturm und Teile der aus Bruchstein erbauten Stadtmauer sind Zeugnisse aus der frühen Stadtgeschichte Hannovers, der sich auch das Museum verschrieben hat. 750 Jahre Stadtgeschichte kann man beim Museumsbesuch erleben. Einher geht diese Geschichte mit dem Werden und Wachsen des Fürstentums Calenberg und des Königreichs Hannover. Deren Herrscher wählten Hannover zeitweilig als Residenz und ließen Schloss- und Gartenanlage Herrenhausen erbauen. Doch mit dem „feudalen Hannover“ endet die Geschichte der Stadt nicht, die man auf mehreren Etagen des Museums vermittelt bekommt. Die kurze Franzosenzeit wird ebenso lebendig wie die Entstehung des größten Industriedorfes Linden. Wohnkultur und die Entdeckung der Kindheit sind Themen, die im Museum ausführlich behandelt werden. In einem historischen Museum einer Landeshauptstadt fehlt selbstverständlich das Kapitel „III.Reich“ nicht. Dabei wird auch eingehend auf das Schicksal der jüdischen Mitbürger eingegangen, denen unweit des Opernhauses ein Denkmal gesetzt wurde. Wie der Maschsee entstand und was Hanomag mit Hannover zu tun hat, bleibt beim Museumsrundgang kein Geheimnis. Abschließend wird die Zeit von Nierentisch, Cocktailsessel und Elvis Presley lebendig. Eine Gemäldegalerie mit Hannover-Ansichten beschließt den Gang durch die Geschichte der Stadt.
Auf der Terrasse des Sprengel Museums
steht die Nana Maison von Niki de Saint Phalle
Das Haus des Herrn Kestner
»Jahrtausende unter einem Dach« verspricht das Kestner-Museum dem Besucher: Und tatsächlich finden wir Kleinkunst der antiken Kulturen des Mittelmeerraums sowie altägyptische Kunst vom 4. Jahrtausend bis in die römisch-christliche Zeit des vierten nachchristlichen Jahrhunderts. Zeugnisse zyprischer Kunst aus Terrakotta und Kalkstein sind ebenso zu sehen wie etruskische Bronzen. Italienische Majolika, Meißner und Fürstenberger Porzellan, Fayencen aus Delft, Braunschweig und Hannoversch Münden sowie Kunsthandwerk vom Mittelalter bis zur Gegenwart vervollständigen die Sammlungen des Hauses.
Nicht nur Impressionisten
Neben deutscher Kunst seit dem Hochmittelalter sowie deutscher und französischer Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erwarten den Besucher im Niedersächsischen Landesmuseum niedersächsische Ur- und Frühgeschichte. Und im Vivarium des Museums „reist“ man von der Nordsee zum Amazonas, vom Indo-Pazifik zum tropischen Mangrovenwatt.
Im Gegensatz zu anderen Sammlungen findet man in der Landesgalerie neben fast jedem Exponat ausführliche Bildbeschreibungen, was den Zugang zu den Gemälden überaus erleichtert. Insbesondere die Malerei des impressionistischen „Dreigestirns“ - Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt – ist der Anziehungspunkt des Hauses.
Kunst des 20. und 21.Jahrhunderts
Die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart zu präsentieren, dieser Aufgabenstellung hat sich das Sprengel Museum in gelungener Weise gestellt. Statt einer lückenlosen Chronologie bietet es durch eine Gliederung nach Schwerpunkten und wichtigen Persönlichkeiten – von Pablo Picasso über Max Ernst und Paul Klee bis zu Carl Buchheister und Emil Schumacher, Per Kirkeby und Anselm Kiefer – und dank seiner vielfältigen Wechselausstellungen ein lebendiges Bild des Kunstschaffens des letzten Jahrhunderts.
Werke der Klassischen Moderne – z. B. Werkzyklen von Max Beckmann, Hans Arp und der Künstlervereinigungen »Der Blaue Reiter« und »Die Brücke« – bilden einen wichtigen Schwerpunkt. Darüber hinaus umfasst die Sammlung französischen Kubismus sowie Dadaismus und reicht über abstrakte Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zur Konzeptkunst und zur Postminimal Art. Hervorzuheben sind außerdem zahlreiche Arbeiten der Pioniere der fotografischen Kunst wie August Sander und Karl Blossfeldt.
Max und Moritz
Am Rande des Georgengartens stößt man auf das schmucke, im ausgehenden 18.Jahrhundert erbaute Wallmodenschlösschen, in dem sich nach seiner Umgestaltung das Wilhelm-Busch-Museum befindet. Nicht nur das Erbe des Vaters von „Max und Moritz“ wird hier bewahrt, sondern auch der Nachlass des aus Frankfurt stammenden F.K. Waechter und ein Konvolut von Arbeiten des britischen Karikaturisten und Zeichners Ronald Searle. Immer wieder werden aus den Beständen an Aquarellen, Zeichnungen und Skizzen von Wilhelm Busch Ausstellungen konzipiert. Von Dauer können diese jedoch nicht sein, da dies konservatorischen Überlegungen widersprechen würde. Die Bleistiftentwürfe zur „Frommen Helene“ und zu den „Streichen von Max und Moritz“ sind einfach zu lichtempfindlich, als dass sie auch bei reduzierten Kunstlichtwerten dauerhaft gezeigt werden könnten. Bekannt ist das Haus für seine vielfältigen Ausstellungen, bei denen Felicien Rops ebenso wie Paul Flora vorgestellt wurden. „Jimmy, das Gummipferd“ zog zeitweilig ebenso in die Räumlichkeiten ein wie „Mecki“. Harderers bitterböse Arbeiten, die anderswo zu einem Skandal geführt hatten, zeigte man, aber auch immer wieder mal den bekannten und den unbekannteren Busch.
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