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Reiseführer Hamburg

Die Elbphilharmonie

 

Elbphilharmonie in Hamburg

 

Als ein Projekt von internationaler Bedeutung und Ausstrahlung wurde das neue Konzertgebäude in der HafenCity vor Jahren aus der Taufe gehoben. Ein damals amtierender Erster Bürgermeister nannte den Bau seine Herzensangelegenheit. Spötter hingegen sprechen von dem teuren Sarkophag des Ersten Bürgermeisters – und dies bezog sich auf Ole von Beust, der entgegen vieler Bedenken für das Projekt nach Entwurf des Schweizer Architektengespanns Herzog & de Meuron grünes Licht gab.

Im Laufe der Bauzeit entpuppt sich die Elbphilharmonie – ein „beschwingter“ Glasbau mit Zeltanmutungen wurde auf einen alten Speicher aufgesetzt – als Eurograb. Bauverzögerungen taten ein Übriges, um die Kosten in die Höhe schnellen zu lassen. Was als ein zweistelliges Millionenprojekt begann, wurde im weiteren Verlauf zu einem Vorhaben, das wohl eine halbe Milliarden Euro aus dem Hamburger Haushalt verschlingen wird. Auch die Verzögerungen bei der Eröffnung – nunmehr wird es wohl erst in 2013, wenn nicht gar in 2014, soweit sein – haben dem Image des Projektes nachhaltig geschadet.

Bei dem Speicher am Kaiserkai, der zur Elbphilharmonie umgestaltet wurde, handelt es sich um den Kaispeicher A, der nach einem Entwurf von Werner Kallmorgen 1963 errichtet wurde. Für den Bau der Elbphilharmonie hat man lediglich die Außenmauern dieses auf mehr als 1000 Betonpfählen gegründeten Speichers stehen gelassen. Nur 30 Meter war dieser Speicher hoch, in dem einst Kaffee und Kakao lagerten. Doch das ist heute lediglich eine Fußnote der Stadtgeschichte. Die Elbphilharmonie hingegen überragt den Speicher um mehr als 70 Meter und wird wohl neben dem Hamburger Michel, der Hauptkirche St. Michael in der Neustadt-Süd, das neue Wahrzeichen der Hansestadt werden.

Ehrgeizig ist der Entwurf des Konzertgebäudes. Allein die Fenster sind einmalig. Mehr als 1000 Stück, teilweise konvex geformt, zu einem Stückpreis von 20 000 Euro, wurden für die lichtdurchflutete Fassade verbaut. Doch die Haken für die Fensterputzer wurden vergessen. So fragt man sich, wie sie denn zukünftig geputzt werden sollen.

Neben städtischen Mitteln flossen in den Bau auch Finanzmittel privater Investoren für ein Hotel, ein Restaurant, für Wohnungen und eine Tiefgarage, die im Komplex der 21-geschossigen Elbphilharmonie integriert wurden.

Eine Meisterleistung der Ingenieurkunst ist der Große Konzertsaal, der in einer Höhe von 50 Metern im Zentrum des Komplexes schwebt. Man könnte ihn mit einem Kokon vergleichen. Dieser ruht auf Stahlfedern, die den Konzertsaal statisch völlig unabhängig vom übrigen Bauwerk machen.


Weitere Informationen

Elbphilharmonie
http://www.elbphilharmonie.de/



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