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Reiseführer Oldenburg

 

Horst-Janssen-Museum Oldenburg

Dass Horst Janssen, einem der bedeutendsten deutschen Zeichner   und Grafiker des 20. Jahrhunderts, gerade in Oldenburg ein eigenes Museum gewidmet wurde, kommt nicht von ungefähr. Janssen war bei seinen Großeltern in Oldenburg aufgewachsen und der Stadt immer verbunden geblieben, auch wenn er die meiste Zeit seines Lebens in Hamburg verbrachte.

Moderne Museumsarchitektur für einen norddeutschen Zeichner und Radierer von Weltrang

Moderne Museumsarchitektur für einen norddeutschen Zeichner
und Radierer von Weltrang

Den Spuren Janssens kann man auf einem kleinen Rundgang durch Oldenburg folgen. Beginnen kann man in der Lerchenstraße 14, wo die Großeltern Janssen in einer typischen „Oldenburger Hundehütte“ wohnten. Das Doppelhaus teilten sich die Janssens mit einer Eisenbahnerfamilie. Unter dem Dach der Großeltern lebte Horst Janssen mit seiner Mutter Martha: „... die Lerchenstraße 14 war der Kreis, in dem ich mich drehte, und der Ausgangspunkt all meiner Phantasieexkursionen“, so erinnerte sich Janssen rückblickend. Auf dem  Getrudenkirchhof endete Janssens bewegtes Leben. Im hinteren Teil des Friedhofs befindet sich das Grab Janssens: „Mir tut es allemal weh, wenn ein Mann von Talent stirbt, denn die Welt hat dergleichen nötiger als der Himmel“, so lautet die Grabstein-Inschrift.

Zum Oldenburger Lebensweg Janssens gehören ebenso das nicht mehr existierende Café Bohlmann in der Nadorster Str.34 und die Grundschule Röwekamp (Gertrudenstraße). Zu erwähnen ist auch das Kulturzentrum PFL, untergebracht in einem der schönsten klassizistischen Baudenkmäler Oldenburgs. Hier erhielt Janssen am 14.November 1992 die Ehrenbürgerwürde. „Es ist keine Koketterie: ein bisschen verlegen macht mich diese Ehrung schon!“ - so Janssen vor den geladenen Gästen.

Vor dem Horst-Janssen-Museum: Waldemar Ottos „ Mann aus der Enge heraustretend“ (1980)

Vor dem Horst-Janssen-Museum:
Waldemar Ottos „ Mann aus der Enge heraustretend“ (1980)

Wie es begann
Grundlage der Sammlung des Horst Janssen-Museums bilden 1800 Originalblätter des Künstlers, der Werkbestand des Sammlerehepaares Carin und Carl Vogel aus Hamburg. 1995 wurden diese Arbeiten von der Oldenburger Claus Hüppe-Stiftung gekauft, um sie in dem im Jahr 2000 eröffneten Museum zu zeigen.

Die Architektur des Museums scheint aus drei übereinander liegenden Scheiben zu bestehen. Die lichtdurchflutete Raumgestaltung mit hellem Ahornparkett schafft ein geeignetes Ambiente für die Präsentation grafischer Werke.

Was zu sehen ist
Die Ausstellung beleuchtet in zwei Sälen auf 600 Quadratmetern Fläche in zehn Abteilungen alle Aspekte des künstlerischen Schaffens Janssens.

Ausführlich wird man über die Biografie des Künstlers informiert, dessen exzentrisches, auf gesellschaftliche Regeln wenig Rücksicht nehmendes Leben nicht selten zu Konflikten in Janssens Umgebung führte.

Stilleben und Porträts
Der 1929 in Hamburg geborene und bereits 1995 verstorbene Janssen betätigte sich als Radierer und Zeichner, Holzschnittkünstler und Lithograf, Plakatkünstler, Illustrator und Buchautor. Die Komplexität seines häufig als besessen bezeichneten Schaffens wird dem Besucher in ausgewählten Gruppen präsentiert. Dazu gehören Beispiele seiner genauen Naturbeobachtung, ob er nun Blumen wie „Tulpenblätter“ (1972), Landschaften wie „Bäume im Sturm“ (1944) oder Stillleben anfertigte. Zahlreich sind Selbstporträts, die er in allen seinen Schaffensperioden immer wieder anfertigte, so auch „Selbst-Nelson“ (1979) und „Selbst-Paranoia“ (1982).

Auch Beispiele seiner Plakatkunst hat das Museum in seinem Besitz, die nicht selten mit persönlichen, kaum entzifferbaren Textzeilen versehen sind. Entsprechend der großen Bedeutung im Schaffen Janssens wird den Radierzyklen, die er seit den 1950er Jahren anfertigte, ausreichend Raum gegeben. 47 solcher Radierzyklen mit knapp 900 Radierungen sind im Laufe der Zeit entstanden, darunter Mappenwerke wie die „Nana“, „Laokoon“ oder „Hanno’s Tod“ (1972). Beeindruckend sind auch Janssens Auseinandersetzungen mit Sujets anderer Künstler. Zum Beispiel war Goyas Arbeit „Disparate alegre“ eine Quelle der Inspiration für Janssens Neuinterpretationen.

 

Weitere Informationen

Horst-Janssen-Museum Oldenburg
Am Stadtmuseum 4-8
26121 Oldenburg
http://www.horst-janssen-museum.de


 

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