Residenzschloss Bonn
Gewaltig erscheint die zum Hofgarten gelegene Front des heutigen Universitätshauptgebäudes, einst das Residenzschloss der Kölner Erzbischöfe und Kurfürsten. Teil dieser in Ockergelb und Grau getauchten Schlossanlage sind die Schlosskirche und das Ägyptische Museum. Zudem sind im Hauptgebäude die Ägyptologie, das Alttestamentliche Seminar, die Institute für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie, die Abteilung für vor- und frühgeschichtliche Archäologie, das Seminar für Christliche Gesellschaftslehre und Pastoralsoziologie, das Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft, die Abteilung für Kunstgeschichte und weitere universitäre Einrichtungen untergebracht.
Blick auf die 29-achsige Fassade des ehemaligen Residenzschlosses
Vorspringende Eckbauten und die Regina Pacis
Der heutige Bau des Schlosses wurde während der Regentschaft von Kurfürst Joseph Clemens (1688-1723) begonnen, jedoch nicht in den von diesem Bauherren angedachten Ausmaßen und Formen vollständig realisiert. Architekt der Vierflügelanlage – man sollte unbedingt einen Blick in den Arkadenhof werfen – war der bayerische Hofbaumeister Enrico Zucalli. Ähnlich wie das Schloss Clemensruh besitzt das dreigeschossige Residenzschloss akzentuierte, vorspringende turmähnliche Eckbauten. Auf Geheiß des Kurfürsten wurde nach dessen Rückkehr aus der französischen Verbannung eine hufeisenförmige Anlage dem Westturm vorgesetzt. Hier wurden die Privatgemächer des Fürstens eingerichtet. Die drei mittleren Achsen dieses Baus auf der Westseite des Residenzschlosses stehen genau dem östlichen Mittelbau von Schloss Clemensruh gegenüber. 29-achsig ist die zum Hofgarten gerichtete Seite der Anlage, deren Sockelgeschoss in Grau und die Obergeschosse in Ockergelb gehalten ist. Über dem siebenachsigen Mittelteil, der in den Innenhof der Anlage führt, findet sich in einer Nische die aus Bleiguss gefertigte vergoldete Regina Pacis, eine bekrönte Madonna mit Jesuskind im Arm.
Das Michaelstor
Das Michaels- oder Koblenzertor aus
der Mitte des 18. Jahrhunderts
Zum Rhein hin wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts ein Flügel hinzugefügt, in dem das dreigeschossige Michaelstor integriert ist. Entstanden ist es zwischen 1751 und 1755. Seine Schauseite ist zum Hofgarten hin ausgerichtet und gleicht einem Triumphbogen für den in die Stadt einziehenden Fürsten. Zu sehen sind als Bauschmuck die vier Tugenden, Pietas, Perseverantia, Fortitudo und Fidelitas. Bekrönt wird das Tor durch den hl. Michael als Drachentöter. Bei diesem Bauschmuck handelt es sich nicht etwa um die Originale, sondern um Kopien. Östlich an das Michaelstor anschließend befindet sich das Ägyptische Museum der Universität Bonn.
Der heilige Michael, der Drachentöter,
krönt das Michaelstor
Schweren Schaden nahm die Anlage durch den Brand von 1777. Erst durch den Beschluss der preußischen Regierung von 1826 wurde das Schloss wieder so hergestellt, wie es zur Zeit des Kurfürsten Clemens August ausgeschaut hatte. Doch auch das wieder aufgebaute Schloss bestand nicht auf Dauer, da am 18. Oktober 1944 ein Bombentreffer das Hauptgebäude in Schutt und Asche legte. Nur die Außenmauern blieben stehen. 1951 konnte das Hauptgebäude nach Abschluss der Wiederaufbauarbeiten feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Seither wird es von verschiedenen Einrichtungen der Universität genutzt.
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Hauptgebäude)
Regina-Pacis-Weg / An der Schlosskirche / Am Hof/Franziskanerstr. / Stockentor
53113 Bonn
http://www1.uni-bonn.de/startseite/jsp/index.jsp
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