Arboretum Park Härle
Für alle Gartenfreunde ist der Ausflug nach Bonn-Oberkassel ein Muss. Neben Redoutenpark (Bad Godesberg) und Rheinauen ist der Park Härle eine grüne Perle und zugleich eine Oase in der Hektik des städtischen Alltags.
Dort, wo Bonn noch dörflich ist und Fachwerkhäuser das Ortsbild von Bonn-Oberkassel prägen, befindet sich an einer Hanglage des Rheintals der ausgedehnte Park Härle. Ohne die testamentarischen Verfügungen der Schwestern Maria und Regina Härle gäbe es diese Parkanlage nicht, die sich in drei voneinander abgegrenzte Areale gliedert: den Alten Park mit dem früheren Wohnhaus Härle, den Neuen Park auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei und den Waldpark mit einer Streuobstwiese, einem Weiher und Nadelholzbestand.
Betreten wir den Alten Park, so laufen wir über sich durch das Hanggelände von Terrasse zu Terrasse schlängelnde Wege. Zudem kommen wir am ehemaligen Wohnsitz der Familie Härle vorbei, dem ehemaligen Alten Landhaus. Diese großbürgerliche Villa im historistischen Stil gibt es nicht mehr, da die Familie Härle beim Hauserwerb im Jahre 1921 den radikalen Umbau veranlasste. Fachwerk, Ziegel und Zinnen verschwanden im Sinne der Neuen Sachlichkeit zugunsten klarer Linien eines Putzbaus mit „Belvedere“ und großen Fenstern zur Rheinseite hin.
Baumfarn im Alten Park
Caam's Strauchwacholder gedeiht im Alten Park ebenso wie weitere Zypressengewächse, darunter eine Bastard-Zypresse. Mit giftigen Blättern und Dornenstamm weiß sich der Amerikanische Lederhülsenbaum gegen Fressfeinde zu wehren. Zu den typischen Pflanzen japanischer Gärten gehört die Japanische Mahonie, die auch im Park Härle anzutreffen ist. Dicht ist das Laubkleid aus fingrigen Federblättern des Japanischen Schlitzahorns, der das Klima des Rheintals ebenso wie andere exotische, im Park angepflanzte Gewächse der nördlichen Halbkugel schätzt. Längst keine Seltenheit mehr ist in unseren Breiten der aus Südchina stammende Gingko. Auch Baumfarne, die sonst nur in Tasmanien oder an der Küste Cornwalls das entsprechende Klima finden, um zu überdauern, kann man im Park Härle sehen. Wer Eichenblätter auf den Wegen findet, der steht nicht immer vor einer Eiche, sondern unter Umständen vor einer Eichenblättrigen Buche. Amberbaum und nordiranischer Eisenholzbaum sind Exoten, die sonst nur in Botanischen Gärten zu finden sind, sieht man vom hiesigen Arboretum einmal ab. Haben Sie schon mal eine Ungarische Eiche, Papierbirke und einen Hiba-Lebensbaum gesehen? Im Alten Park haben Sie dazu an Tagen der offenen Tür Gelegenheit.
Der Neue Park ist strenger formalisiert angelegt als der Alte Park. An der zentralen Parkachse wächst als Blickfang ein Riesenlebensbaum und eine Vierergruppe Wacholder. Leitidee bei der Bepflanzung des Neuen Parks war es, möglichst viele unterschiedlich farbige Gehölze zu haben. Zudem wurden Bäume mit besonderer Wuchsform ausgewählt, so Säulen-Goldeiben und Kugelbuchsbäume. Immergrüne Pflanzen machen den Garten das ganze Jahr über für Besucher attraktiv.
Der Neue Park des Arboretum Park Härle
Zimtahorn mit seiner papierähnlichen, kupferroten Borke findet man ebenso wie einen Buntnadeligen Lebensbaum, dessen Heimat die Rocky Mountains sind. Kleinwüchsige Wuchsformen stehen neben großwüchsigen, Zwerg-Schwarz-Fichte neben Horstmanns Säulen-Wacholder. Für einen kleinen Farbtupfer inmitten der grünen Melange sorgt der Buntblättrige Pagoden-Hartriegel, der eigentlich in Japan, Korea und China beheimatet ist. Farbtupfer sind, wenn sie blühen, auch Kamelien, Pfingstrosen sowie Akanthus.
Informationen
Arboretum Park Härle
www.arboretum-haerle.de/
Öffnungszeiten
öffentliche Führungen Mai-Oktober 1. Samstag im Monat 10 Uhr und 3. Mittwoch im Monat 17 Uhr; Tage der Offenen Tür: 17.Mai 09 / 7. Juni 09 /12 Juli 09 - An diesen Tagen ist der Park jeweils von 10-20Uhr geöffnet. Führungen finden um 10, 15 und 17 Uhr statt.
Anfahrt
Tram-Linien 62 und 66 bis Oberkassel-Mitte
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