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Freizeitpark Rheinaue

Bonns größte zusammenhängende Grünfläche ist zugleich ein Park, in der die Bonner ihren unterschiedlichen Freizeitaktivitäten nachgehen können: Kids nutzen die Halfpipe für ihre akrobatischen Kunststückchen auf dem Skateboard, und im nahen Stadion wird Soft- und Baseball gepflegt. Die Wege teilen sich Spaziergänger, Skater und Radler auf ihrer sonntäglichen Tour ins Grüne. Hier und da wird dem runden Leder nachgelaufen. Wer eine ausgiebige Wandertour unternehmen will, der folgt im Park dem Hinweis auf den Rheinsteig. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt, kehrt man in das Parkrestaurant Rheinaue ein. In den Sommermonaten erklingt freitags abends auf den Terrassen des Restaurants Hot und New Orleans Jazz. Im Freizeittreff Rheinaue können sich Kids an der Kletterwand beweisen – unter Aufsicht und Anleitung natürlich. Im Außengelände kann man zudem eine große Kletterburg erobern.

Löffelwald, Auensee und formale Gärten

Aus den Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Fläche am Rhein wurde im Zuge der Bundesgartenschau 1979 eine Parkanlage geschaffen, die sich rechts und links des Rheins erstreckt. Entstanden ist ein hügeliger Landschaftspark mit Alleen, Baumgruppen, asphaltierten Wegen für Radler, Skater und Spaziergänger, der Schiffchen- und der Auensee, auf dem man Boot fahren kann, sowie ausgedehnte Liege- und Spielwiesen. Ins Auge springen auch die welligen Aufschüttungen, die Natürlichkeit vortäuschen, aber von Menschenhand geschaffen wurden. Die entstandene Parkanlage ist in der Flächenausdehnung beinahe so groß wie die Bonner Innenstadt und damit die größte städtische Grünfläche. Neben einer Freilichtbühne gibt es in der Parkanlage einen Japanischen Garten sowie einen mit 6000 Stöcken ausgestatteten Rosengarten und einen Blindengarten. Auch die Kunst hat in der Parkanlage ihren Platz. Oberhalb des Auensees steht der glänzende „Löffelwald“, eine Kunstintervention von Hermann Goepfert und Johannes Peter Hölzinger. Als Landmarke gilt der von Tony Hunt einem Kwagiulth-Indianer aus Fort Rupert (Kanada) geschaffene Totempfahl, der unter anderem einen Raben und eine doppelköpfige Schlange zeigt.

Der Tastsinn ist gefragt

Im Blindengarten mit seinen Hochbeeten steht der Blindenbrunnen, der das Gleichnis von der Wahrheit erzählt. Eine Gruppe von Blinden betastet einen Elefanten in ihrer Mitte und jeder von ihnen beschreibt den Dickhäuter auf seine Weise: den Rüssel als Schlange, die Zähne als Schwert, das Bein ein Baumstamm ... . In Blindenschrift und in Normalschrift sind in den Hochbeeten einzelne Pflanzen, die man auch ertasten kann, aufgeführt, ob nun Baldrian, Gänsekresse oder Pfingstnelke. Lilablaue Glockenblumen, knallgelbe Sonnenbraut, hellrote Christrose und weißes Leinkraut findet man außerdem in diesem Garten der (Tast)sinne.

Bonn - Rheinaue - Gezähmte Natur, Wasserläufe, Steine und ...: der Japanische Garten
Gezähmte Natur, Wasserläufe, Steine und ...: der Japanische Garten

Eine dreizehnstufige Pagode, zwei Wasserfälle und ein kleiner See prägen den Japanischen Garten, ein Geschenk der japanischen Regierung aus Anlass der Bundesgartenschau. Steinlaternen wurden als Schmuckelemente im Garten platziert. Über schmale und lange Steine, die als Mosaik gesetzt sind, umrundet der Besucher den kleinen See. Schwarzkiefern, Azaleen, Zypressen und rotblättriger Ahorn wurden im Garten gepflanzt, in dem es – wie nicht anders bei einem japanischen Garten zu erwarten - auch einen Steingarten gibt. Dabei handelt es sich um eine so genannte trockene Berg- und Wasserlandschaft, die durch die in weißen Sand gelegten Steine inszeniert wird. Eine Brücke geleitet den Besucher auf die kleine Insel Nakashima. Von hier aus hat man den besten Blick über die Wasserfläche der Gesamtanlage, hört das Plätschern der Kaskade.

Römische Spuren

Wie grüne Kapuzen schauen die Trauerbuchen aus, die unweit eines aus Nettersheim stammenden römischen Meilensteins stehen. Zu den römischen Funden, die im Park ihren Platz gefunden haben, gehört zudem das Grab des Hauptmanns Marcus Caelius aus dem Anfang des 1.Jahrhunderts. Dieser Hauptmann, auf dem Grabstein umrahmt von seinen Freigelassenen, ließ bei der legendären Varus-Schlacht im Teutoburger Wald sein Leben. Nebenan befindet sich der im kurfürstlichen Schloss 1755 gefundene Grabstein des Legionssoldaten Quintus Petilius Secundus, dargestellt in kurzer Tunika und Schultermantel sowie mit Kurzschwert, Wurflanze und Dolch bewaffnet. Neben weiteren Grabsteinen sind auch Grabaufsätze zu sehen, sieht man von dem aus dem 2.Jahrhundert datierenden Altar des Mercurius Gebrinius ab, den man unter dem Bonner Münster gefunden hatte.

Bonn - Römische Spuren in der Rheinaue
Römische Spuren in der Rheinaue

Zu den markanten Bäumen des Parks gehören neben Trauerbuchen und Libanon-Zedern die Weiß-Tanne als Baum des Jahres 2004, die Eibe als Baum des Jahres 1994, die Gemeine Kiefer als Baum des Jahres 2007 oder die Walnuss als Baum des Jahres 2008, die alle in einem separaten „Wäldchen“ unweit des Bienenhauses zu finden sind. Dieses Bienenhaus wird vom Bonner Bienenzüchterverein betrieben und steht Schulklassen im Rahmen des Biologieunterrichts zur Verfügung.

Weitere Informationen

Freizeitpark Rheinauen
Martin-Luther-King-Straße
53175 Bonn
Anfahrt
U-Bahn 66 und 68 Rheinaue

Parkrestaurant Rheinaue
http://www.rheinaue.de/

Freizeittreff Quasi
Ludwig-Erhard-Allee 4
53175 Bonn
Tel. 0228 - 37 66 78

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