Akademisches Kunstmuseum
Gegenüber dem Universitätshauptgebäude steht die ehemalige Alte Anatomie, das heutige Akademische Kunstmuseum, ein klassizistischer Bau über einem Sockel mit Rustika. Auffallend ist das zentrale „theatrum anatomicum“, ein runder Gebäudeaufsatz, der sich über den beiden vorspringenden Seitentrakten mit ihren flachen Satteldächern erhebt. Eine Doppeltreppe führt in den fünfachsigen Eingangsbereich des heutigen Museums. Der Seziertisch im Rundbau ist nach der Umnutzung als Museum längst verschwunden. Schmale hochrechteckige Fenster im so genannten Tambour sorgten einst dafür, dass bei der Leichenschau ausreichend Licht in den Anatomiesaal fallen konnte. Ebenfalls hochrechteckig sind die Türen des Mittelbaus, auf den die beiden Treppen zulaufen. Neben den Türen stehen auf vier Sockeln Zierurnen links und rechts der äußeren Türen. Der Bau verrät in seiner strengen klassizistischen Ausformung die Handschrift von Karl Friedrich Schinkel, der die ihm vorgelegten Baupläne der Anatomie korrigierte, da er als Preußischer Oberbaurat die Bauplanungen in Preußen überwachte. Seit der letzten Restaurierung ist die Fassade in zartem Beige gehalten.
Einst wurde hier Anatomie studiert, heute
ist die klassische Antike zu sehen
Welchem Zweck die Alte Anatomie seit 1883/84 dient, unterstreichen die Skulpturen vor dem Treppenaufgang an der Hofgartenseite: Im Haus ist die wahrscheinlich deutschlandweit größte Abguss-Sammlung zu finden. Neben Gipsabgüssen von 300 Statuen und 200 Reliefs gehören 2000 originale Werke aus Marmor, Terrakotta und Bronze, die aus der Zeit der Antike stammen, zum Bestand des Museums. Zu sehen sind unter anderem Abgüsse des Frieses des Apollontempels von Bassai (Griechenland) und das Mamorporträt der ägyptischen Königin Arsinoe II. sowie Funde aus Schliemanns Grabungen in Troja. Außerdem kann der Besucher böotische, attische schwarz- und rotfigurige, unteritalische und hellenistische Keramik bewundern. Ausgestellt sind darüber hinaus kleinformatige griechische und römische Bronzen und zudem ein ägyptischer Holzsarkophag aus Abusir.
Nach griechischem Schönheitsideal geformt:
Skulptur vor dem Akademischen Kunstmuseum
Akademisches Kunstmuseum
Antikensammlung der Universität Bonn
Am Hofgarten 21
53113 Bonn
http://www.uni-bonn.de/Die_Universitaet/Museen/Antikensammlung.html
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