Streifzug entlang Bulgariens Schwarzmeerküste (2/5)

 

Sozopol – Museale Altstadt am Meer

 

An den Ausläufern des Nationalparks liegt Sozopol, das sich in einen alten und einen neuen Kern, letzterer mit regem Strandleben, teilt. Die auf einer Halbinsel gelegene Altstadt wurde zum Freilichtmuseum erhoben, wobei Teile der alten Stadtmauer über den alten Fundamenten rekonstruiert wurden.

Bulgarien - Sozopol - Stadtmauer

Rekonstruierte Stadtmauer

Wie an der gesamten Küste, nahmen auch hier griechische Kolonisten die thrakische Küstensiedlung in Besitz. Ihre 610 v. Chr. gegründete Stadtkolonie nannten sie „Apollonia“. Über den Hafen ließen sie eine zehn Meter hohe und dreizehn Tonnen schwere bronzene Apollon-Statue wachen. Die Römer verschleppten sie später als Kriegstrophäe nach Rom. An Apollon erinnert heute nur noch eine hölzerne Taschenausgabe des Gottes im Archäologischen Museum. Neben antiken Vasen und mittelalterlichen Amphoren gehören Stein- und Bleianker zu den Sammlungen. Seit der Antike ist der Anker das Symbol der Stadt. Die Griechen prägten ihn auf ihre Münzen, bis heute ziert er das Stadtwappen. Mit einem Unterschied: Auf den Münzen zeigt der Schaft nach unten, im Stadtwappen nach oben.

Bulgarien - Sozopol - Schwarzmeerhäuser

Schwarzmeerhäuser

Sozopols malerische Kopfsteinpflaster-Gassen säumen typische Schwarzmeerhäuser. Mit ihrem steinernen Untergeschoss und vorkragendem hölzernen Obergeschoss sind sie im Schnitt um die 300 Jahre alt. Zum Besuch lädt das städtische Kultur-Zentrum in Dukov’s Haus aus den 1860er Jahren ein. 2007 abgebrannt, wurde es bis 2016 originalgetreu wieder aufgebaut. Dabei konnten Archäologen belegen, dass das Grundstück seit den Zeiten Apollonias ununterbrochen bebaut und bewohnt war. Heute zeigt Dukov’s Haus in Wechselausstellungen lokale Kunst, lokale Traditionen und lokales Handwerk.

Bulgarien - Sozopol - Torten

Auch ein Handwerk und manchmal eine kleine Sünde wert

Noch vor den Touristen eroberte vor gut hundert Jahren Bulgariens Kunstszene Sozopol. Seit 1984 holt sie es sich beim Apollonia Kunstfestival Anfang September für zehn Tage zurück. Dann machen Musiker, Schauspieler, Maler, Regisseure, Produzenten, Dichter und Schriftsteller die Altstadt zur Bühne von Theater-, Tanz- und Filmvorstellungen, Openair-, Kammer- und Jazzkonzerten, Ausstellungen und Literaturabenden. Kunstgalerien und Art Clubs geben Sozopol auch außerhalb des Festivals einen kreativen Touch.

Bulgarien - Sozopol - Galerie

Kunstgalerie

Im Mittelalter war Sozopol Bischofssitz mit über zwanzig Kirchen und fünf Klöstern. Von ihnen zeugen die Ruinen der Bischofsbasilika, Sitz des Sozopoler Episkopats vom 10. bis 17. Jahrhundert, und der darum entstandene Klosterkomplex mit seinem Beinhaus für die Mönche. Nach der Zerstörung der Kirche im 17. Jahrhundert wurde das Kloster aufgegeben. Auch von dem mittelalterlichen Nikolaus-Kloster sind nur noch Reste erhalten.

Bulgarien - Sozopol - Ruine

Ruine

Schlagzeilen machte Sozopols kleine Insel Sveti Ivan, als man hier 2010 bei Ausgrabungen des alten Inselklosters ein versiegeltes Reliquienkästchen aus Alabaster mit der Inschrift Johannes des Täufers fand. Das Reliquiar enthielt einen Zahn, Teile eines Schädels, Rippen- und Armknochen sowie Teile eines Hand- und eines Kieferknochens. Eingehende Analysen bestätigten, dass alle sterblichen Überreste einem Mann gehörten, der im frühen ersten Jahrhundert lebte und aus dem Nahen Osten stammte. Folglich ordnete man sie Johannes dem Täufer zu. Die kostbaren Reliquien sind heute in der Kirche der Hll. Kyrill und Methodius ausgestellt. 1888 erbaut, ist sie Sozopols älteste bulgarisch-orthodoxe Kirche und liegt gleich am Eingang zur Altstadt.

Bulgarien - Sozopol - Kapelle

Kapelle

Heute ist Sozopol die Stadt der Kapellen. Zwischen dem Archäologischen Museum und dem Hafen befindet sich die erst 2008 geweihte Kapelle zu Ehren des heiligen Nikolaus von Myra. Sie wurde mit Spendengeldern der Einwohner und vor allem der Fischer erbaut, deren Beschützer der Heilige immer noch ist.

 

Burgas – Zentrum der südlichen Schwarzmeerküste

 

Bulgarien -Burgas - Meeresgarten

Meeresgarten

Burgas ist nach Varna die zweitgrößte Stadt an Bulgariens Küste und mit seinen rund 200.000 Einwohnern die viertgrößte des Landes. Obwohl stark sozialistisch geprägt, hat die Industrie- und Hafenstadt auch eine durchaus attraktive Schokoladenseite. Direkt am Meer wird der Strand seit über hundert Jahren von einem über fünf Kilometer langen gepflegten Küstenpark flankiert. Seine Asphaltalleen zwischen bunten Blumenbeeten und Schatten spendenden Bäumen bevölkern Jogger wie Radler, Familien wie Spaziergänger.

Bulgarien - Schwarzmeerküste - Burgas, Grandhotel & Spa Primoretz, ul. "Knyaz Alexander Battenberg" 2, in Hafennähe, ohne und mit Meeresgarten. 5-Sterne-Hotel, in jeder Hinsicht. Sehr wertvoll und geschmackvoll eingerichtet, alles bis ins Detail gepflegt und sauber! Einwandfreies, großes Frühstücksbüffet, Abendessen exzellente gehobene (bulgarische) Küche

5-Sterne-Hotel, in jeder Hinsicht. Sehr wertvoll und geschmackvoll eingerichtet, alles bis ins Detail gepflegt und sauber! Einwandfreies, großes Frühstücksbüffet, Abendessen exzellente gehobene (bulgarische) Küche

Am Südende des Meeresparks in bester Lage zwischen Hafen und Altstadt bietet das emblematische Grand Hotel & Spa Primorets gediegenen 5-Sterne-Luxus zum Wohlfühlen: geräumige Zimmer, feine Küche in schönem Restaurant, Innen- und Außenpool, großen Spa-Bereich und den Strand vor der Haustür.

Burgarien - Burgas - Brunnen in der Fußgängerzone im Zentrum

Brunnen in der Fußgängerzone im Zentrum

Nicht weit entfernt führt die Aleko Bogoridi Straße vom Meeresgarten direkt in die kompakte Innenstadt. Ihre ausgedehnte Fußgängerzone säumen nicht nur Cafés, Restaurants und Geschäfte, sondern auch immer wieder hübsche bunte alte Fassaden. In der Aleko Bogoridi Straße 21 beherbergt die von einem Schweizer Architekten 1894 entworfene ehemalige Mädchenschule das Archäologische Museum. Ihre Sammlungen zeigen vorgeschichtliche Funde von der südlichen Schwarzmeerküste, besonders aus thrakischer, griechischer und römischer Zeit.

Bulgarien - Burgas - Armenische Kirche

Armenische Kirche

Ganz in der Nähe ragt stadteinwärts der Glockenturm der Armenischen Kirche empor. 1673 erbaut, ist sie eines der ältesten und interessantesten Gebäude in Burgas, das zum Kulturdenkmal erklärt wurde. Insgesamt gibt es über 250 Gebäude unterschiedlicher bulgarischer und europäischer Stilrichtungen, die in der Stadt unter Denkmalschutz stehen.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

Kurzportrait Bulgarien

Bei Bulgarien stellt sich rasch die Assoziation "Balkan" ein. Ganz so falsch ist das nicht, zieht sich doch die gleichnamige, langgestreckte Gebirgskette, Namensgeberin des gesamten südosteuropäischen Raumes, auf einer Länge von 420 km von Ost nach West mitten durch das kleine Land. Überhaupt sind es die Gebirge und Hügellandschaften, die den Charakter Bulgariens prägen: Zu eindrucksvollen Gebirgstouren laden die kargen alpinen Regionen des Rila- und des Pirin-Gebirges im Südwesten des Landes ein.

Mehr lesen ...

Plovdiv. Imperiale Größe auf dem Balkan

Uralt und quicklebendig, elegant und hipp. Urgeschichtlich, thrakisch, griechisch, römisch, byzantinisch, osmanisch: Auf sein kulturelles Erbe kann Plovdiv bauen. 2019 glänzte es damit als europäische Kulturhauptstadt.

Plovdiv

Mehr lesen ...