Prag in einem Tag
Ein Tagesaufenthalt in Prag reicht nur für einen bescheidenen Überblick. Der folgende Erkundungsgang macht deshalb gar nicht erst den Versuch, Sie durch die gesamte Innenstadt zu führen. Wir begleiten Sie durch das Zentrum der Innenstadt hinauf zur Burg, ein bequemer Spaziergang, der Lust machen soll auf mehr.
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Die Altstadt
Unsere Route führt auf historischen Spuren: Wir folgen dem alten Königsweg vom Prag: Repräsentationshaus (Obecni dum)Platz der Republik hinauf zur Burg. Dominantes Gebäude am Platz der Republik ist das
Repraesentationshaus, dessen Jugendstilfassade seit einer kürzlichen Renovierung in neuem Glanz erstrahlt. Bekannte Prager Künstler des beginnenden 20. Jahrhunderts haben an seiner Gestaltung mitgewirkt. Auf das königliche Prag des 15. Jahrhunderts verweist der angrenzende
Pulverturm, einst Teil der Altstädter Befestigungsanlage.
Repräsentationshaus
Die Fußgängern vorbehaltene Celetna bringt uns nach wenigen hundert Metern zum architektonisch vielleicht eindrucksvollsten Platz der Stadt, dem
Altstaedter Ring. Rund um das
Jan-Hus-Denkmal erzählen Fassaden aus unterschiedlichsten Jahrhunderten. Das
Haus Zur Steinernen Glocke gehört zu den wenigen erhaltenen gotischen Wohnhäusern und kontrastiert mit dem angrenzenden barocken
Goltz-Kinsky-Palast. Etwas zurückgesetzt und am besten vom gegenüberliegenden Rathausturm zu würdigen ist die
Teynkirche, die Einblick in böhmisches Kunstschaffen gewährt. Noch heute ist deutlich zu erkennen, daß das
Altstaedter Rathaus, dominierender Bau des Platzes, aus mehreren Gebäuden besteht, die ihm im Laufe der Zeit einverleibt wurden. Die berühmte, aus dem 15. Jahrhundert stammende Rathausuhr versammelt zu jeder vollen Stunde Scharen von Touristen, die das Erscheinen der Apostel bestaunen. Am Rande des Platzes die barocke
St. Niklaskirche, in der Sie manch' hörenswertem klassischem Konzert lauschen können.
Warten auf Touristen am Altstädter Ring
Zahlreiche Cafés und Restaurants am Platze verlocken zu einer Pause, bevor Sie nach wenigen Metern den
Kleinen Ring erreichen, den ehemaligen mittelalterlichen Obstmarkt. Von hier führt die schmale
Karlsgasse, die mit ihren zahlreichen Geschäften zum Bummeln einlädt, vorbei am monumentalen
Clam-Gallas-Palast und dem riesigen Komplex des
Clementinums zum verkehrsumtosten Kreuzherrenplatz mit
St. Salvatorkirche und
Kreuzherrenkirche . Die
Statue Karls IV. verweist auf eine der großen Gestalten der Prager Geschichte.
Mit dem
Altstaedter Brueckenturm eröffnet sich die berühmte
Karlsbruecke, deren Anfänge in das 14. Jahrhundert zurückgehen. Touristen aus aller Welt flanieren an den 30 Statuengruppen vorbei und genießen das internationale Flair. Kleinhändler, Musiker und Maler buhlen um die Gunst der Passanten.
Die Kleinseite
Kurz bevor man durch die
Kleinseitner Brueckentuerme die Kleinseite erreicht hat, lohnt ein Abstecher auf die
Halbinsel Kampa zu einer Rast in einem der Cafés oder einfach auf der Wiese des Parks.
Prag ist eine Stadt der Musik, auch auf Straßen und Plätzen
Die Kleinseite lebt von ihrem adligen Gepräge, das ihr die zahlreichen Residenzen geben, die vor allem während der Regierungszeit Rudolfs II., als Prag Sitz des Kaisers war, entstanden. Die von vielen Geschäften gesäumte Mostecka bringt uns nach wenigen Schritten zum
Kleinseitner Ring, der durch die
St. Niklaskirche - barockes Meisterwerk Prags - in zwei Teile geteilt wird. Rokoko, Renaissance, Klassizismus - die Fassaden des Platzes bieten Architekturgeschichte auf engstem Raum. Im wiedereröffneten
Kleinseitner Kaffeehaus waren schon Franz Kafka und Franz Werfel Gäste. Vor allem der Garten des
Waldsteinpalais lohnt während der Sommermonate einen Abstecher, schon allein der herrlichen Bronzefiguren des Niederländers de Vries wegen.
Stetig geht es nun auf der Nerudova bergauf, unserem Ziel entgegen. Mächtige Palais säumen die Straße, nicht selten als Botschaften genutzt. An vielen Häusern können Sie noch die alten Hauszeichen entdecken, wie z.B. am
Haus Zu den drei Geigen (Nr. 12) oder am barocken Gebäude
Zu den zwei Sonnen. Hier wohnte übrigens der Schriftsteller Jan Neruda.
Burg und Burgvorstadt
Wenn Sie die steile Burgrampe überwunden haben, stehen Sie vor dem großen Komplex des Hradschin, der
Prager Burg. Im dritten Burghof erhebt sich ein gotisches Meisterwerk, der
St. Veitsdom, mit dessen Bau man Mitte des 14. Jahrhunderts begonnen hatte und dem zahlreiche Baumeister ihre Handschrift gaben. Doch auch
Koenigspalast,
St. Georgsbasilika und
St. Georgskloster sind einen Besuch wert. Keinesfalls sollte man das
Goldene Gaesschen versäumen, wo Häuser wie Puppenstuben an der Burgmauer kleben. Auch Franz Kafka wohnte eine Zeitlang hier.
Wenn Sie jetzt noch Zeit und Kraft haben, dann schlendern Sie einfach durch die
Burgvorstadt, vielleicht ist ja noch genug Zeit für einen Besuch des
Loreto-Heiligtums oder des
Klosters Strahov.
Tipps für den Abend
In der Touristeninformation im Altstädter Rathaus verrät man Ihnen gern, für welches Konzert in Prag noch Karten zu haben sind. Etwas bodenständiger geht es in den zahlreichen Prager Bierkneipen zu, im
U Fleku oder im berühmten
Kelch des Braven Soldaten Schwejk halten sich zwar meistens nur Touristen auf, doch der Qualität des Biers tut das keinen Abbruch.
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