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Reiseführer Madrid

Der Rastro

Die Statue des Eloy González auf der Plaza del Cascorro dient zahlreichen Menschen an jedem Sonntag als Treffpunkt für den Spaziergang über den Rastro. Der Rastro, das ist der Madrider Sonntagsflohmarkt, der hier beginnt und sich dann mehrere Kilometer weit nach Süden zieht. Bezeichnenderweise hieß dieser Platz bis zu seiner Umbenennung auch Plaza del Rastro, eigentlich der viel logischere Name.

Madrid, Plaza del Cascorro

An der Plaza del Cascorro


 
Das spanische Wort rastro bezeichnet ganz allgemein eine Spur. In diesem Fall ist mit Spur jedoch eine Blutspur gemeint, die durch das Entlangschleifen frisch geschlachteten Viehs entsteht. Klar, dass dies mit dem angrenzenden Schlachthof in La Latina zu tun hatte, von dem aus die getöteten Tiere auf den Fleischmarkt geschleift wurden, der sich auf diesem Platz befand. Dies waren zugleich die Ursprünge des Rastro. Erst Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich dann die ersten Gebrauchtwarenhändler hier an, während der Fleischmarkt in Richtung Süden verlegt wurde, dorthin wo sich auch der neue Schlachthof befand.

Praktische Tipps zu: El Rastro
gibt's hier...
  • Der Rastro: Madrids Sonntagsflohmarkt

Plaza del Cascorro, calle de Embajadores, calle Ribera de Curtidores.
Dieser Flohmarkt existiert bereits seit mehr als zwei Jahrhunderten. Vom Gebrauchtwarenmarkt hat er sich vor allem im 20. Jahrhundert zu einer der sonntäglichen Touristenattraktionen in Madrid gemausert. Über fast zwei Kilometer Länge ziehen sich die Verkaufsstände in dieser Gegend zwischen den Stadtteilen Latina und Lavapiés entlang. Beliebtester Ausgangspunkt der Tour ist die Plaza del Cascorro mit der Statue eines spanischen Kriegshelden im Zentrum. In dieser Gegend finden Sie vor allem Antiquitätenläden. Weiter nach unten gibt es immer öfter auch Kleidung und Ersatzteile sowie Bücher und CD´s zu kaufen. Der Menschenandrang ist enorm, also erscheinen Sie zeitig (nicht nach zehn Uhr), um eines der wenigen Schnäppchen zu ergattern. Vorsicht Taschendiebe!

  • Taberna Antonio Sánchez

calle Mesón de Paredes 13, 15 – 25 Euro pro Person.
Eine der ältesten Tavernen Madrids, die sich bereits seit dem späten 19. Jahrhundert in Familienbesitz befindet. Gegründet durch den damals berühmten Stierkämpfer Antonio Sánchez hat sich dieses Lokal mit seiner urigen Innenausstattung bis heute der Torero-Ästhetik verschrieben. Tapas zu verhältnismäßig gehobenen Preisen (im Vergleich zu den anderen Bars der Umgebung), dafür aber stimmungsvolles Ambiente. Überfordern Sie den Besitzer nicht mit einer großen Gruppe, die Kreditkarte hat hier noch nicht Einzug gehalten.

  • Teatro Espada de Madera

calle Calvario 21, Tel.: 91 – 528 04 35.
Eine der vielen kleinen Theaterbühnen in Lavapiés. Alternatives Theater zu gemäßigten Eintrittspreisen, und immer wieder auch Aufführungsort gewagter Inszenierungen. Hin und wieder dienen diese Theater auch als Sprungbrett für den großen Sprung an die renommierten Bühnen auf der Gran Vía.

 

Immer mehr auf den Gebrauchtwarenhandel spezialisierte Berufsgruppen siedelten sich in dieser Gegend an und verkauften allen möglichen billigen Krimskram an die armen Bewohner des Viertels. Erst im 20. Jahrhundert konnten an einigen Ständen auch luxuriösere Waren erworben werden, so dass sich der Rastro zum sonntäglichen Volksvergnügen für alle Bevölkerungsschichten mauserte. Seine Blütezeit erlebte er in den fünfziger und sechziger Jahren, als in Gestalt kaufkräftiger amerikanischer GIs die erste größere Touristengruppe die Straßen um die Plaza del Cascorro entlang schlenderte.

Heutzutage ist der Rastro ein Tummelplatz für Händler und Käufer aus aller Welt. Die Einwanderung aus Ländern Osteuropas und Nordafrikas hat die schon seit längerem existierende Präsenz von Lateinamerikanern noch um etliche Nationalitäten ergänzt. Billig ist das Angebot nach wie vor, doch tauchen auch immer mehr illegale Kopien von Markenprodukten oder schlichtweg gefälschte und gestohlene Waren (Telefonkarten, Handys etc.) auf. Und seitdem klar wurde, dass die Bomben, die am 11.3.2004 in Madrid ein verheerendes Blutbad anrichteten, mit Hilfe gestohlener Mobiltelefone gezündet wurden, die auch noch von einem hier ansässigen Händler verkauft wurden, steht der Rastro und seine Umgebung auch im Fadenkreuz der spanischen Sicherheitsbehörden.

 

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