Touren durch Berlin

Tour 7: Der Boulevard des Berliner Westens: Tauentzienstraße und Kudamm

Der U-Bahnhof Wittenbergplatz, der Entwurf eines schwedischen Architekten

Der U-Bahnhof Wittenbergplatz, der Entwurf eines schwedischen Architekten

Während die meisten Berlinbesucher in die Mitte der Stadt, auf die Schlossinsel, zum Brandenburger Tor und ins Regierungsviertel strömen, scheint die City-West - zwischen Tauentzienstraße und Kurfürstendamm - nicht mehr der Anziehungspunkt des Besuchs zu sein. Zum Shopping locken in Konkurrenz zum KaDeWe die Geschäfte in der Friedrichstraße, vor allem die Galerie Lafayette, oder die Hackeschen Höfe. Doch auch die alte City West lebt, wie ein Bummel schnell zeigt.

Vom KaDeWe zum Europa Center

Einem schwedischen Architekten, Alfred Grenander, ist der repräsentative und unter Denkmalschutz stehende U-Bahnhof Wittenbergplatz zu verdanken. Die Architektur des kreuzförmig gestalteten Bahnhofs nimmt die Formensprache des Klassizismus auf. Dass es sich um einen Stahlskelettbau handelt, sieht man nicht, da das Bauwerk mit Muschelkalkplatten verkleidet wurde. Im Inneren verkehren die U-Bahn-Linien nach Krumme Lanke, Warschauer Straße und Pankow sowie Uhlandstraße. In Sichtweite des Bahnhofs befindet sich das KaDeWe, das Kaufhaus des Westens. Es ist Bestandteil der Berliner Warenhauskultur und wurde in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts erbaut. Die Wirren des Zweiten Weltkriegs überstand das in der Nazizeit arisierte Kaufhaus nahezu unbeschadet und ist seither das bekannteste Kaufhaus der Stadt.

Unterdessen 50 Jahre alt: das Europa-Center

Unterdessen 50 Jahre alt: das Europa-Center

Nicht erst seit der deutschen Wiedervereinigung erfuhren die Tauentzienstraße und der Kudamm weitreichende bauliche Veränderungen. Altes wurde rigoros beseitigt und musste Neuem weichen. Zu den Neubauten fürs ungestörte Wohlgefühl des Einkaufens baute das Architekturbüro gmp zum Beispiel das adidas-Haus, schräg gegenüber vom Europa Center. Viel Glas und viel Beton – das war das einfache Rezept für den Shoppingkomplex mit seinem markanten Eckturm.

Gegenüber dem gründerzeitlichen Kaufhausbau des KaDeWe mit seinem Walmdach hebt sich auch das Peek&Cloppenburg-Haus deutlich ab, das der Nestor der deutschen Architektur und bekannte Kölner Kirchenbaumeister Gottfried Böhm mitgestaltete. Die Fassade des Baus – nahe der Gedächtniskirche gelegen - wird durch das nach außen gelegte Betontragwerk und die eingehängten gewellten Glasscheiben geprägt.

Warenhauskultur mit Stil: das KaDeWe

Warenhauskultur mit Stil: das KaDeWe

Den Mittelpunkt der Westberliner City bildete zwischen dem Mauerbau und dem Fall der Mauer das Europa-Center, das erste wirkliche Hochhaus Westberlins. Aus den flacheren Bauten des Gebäudesockels erhebt sich ein 22-geschossiger Stahl-Glas-Turm. Und hoch oben dreht sich der Mercedes-Stern. Die Eislaufbahn im Inneren existiert leider seit Jahren nicht mehr. Im April 2015 feierte das Europa-Center seinen 50. Geburtstag. Im Laufe seiner Geschichte gab es so manches „Facelifting“.

 

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