Wäre nicht ein Portal des abgerissenen Berliner Schlosses der Fassade vorgeblendet worden, so wäre der Bau aus DDR-Zeiten nicht weiter auffallend. Das Portal stammt vom Lustgartenflügel des 1950/51 abgerissenen Berliner Schlosses und erscheint eher als Fremdkörper in der flächigen Fassadengestaltung aus Sandstein und rotem Granit. Die Skulpturen des Portals aus dem 17. Jh. stammen von berühmten Baumeistern, darunter Balthasar Permoser, der Miester des Dresdner Zwingers. Hätte Karl Liebknecht am 9. November 1918 von dem Balkon dieses Portals nicht die Freie Sozialistische Republik proklamiert, die DDR-Herren hätten auch dieses Fragment des Berliner Schlosses links liegen gelassen.
So aber bestimmte das Portal auch die Geschosseinteilungen des Neubaus, der zwischen 1962 und 1964 am Schlossplatz erbaut wurde. Besonders hinzuweisen ist auf die Glasmalereien im Treppenhaus, die die Geschichte der Arbeiterbewegung darstellen. Aus Meißner Porzellan wurde im Bankettsaal ein Fries von Günter Brendel platziert. Erster Hausherr des Staatsratsgebäudes war kein geringer als Walter Ulbricht, der den Abriss des Berliner Schlosses maßgeblich initiiert hatte.
Heute wird das ehamlige Staatsratsgebäude von privaten Hochschulen genutzt.
Suchen bei schwarzaufweiss
Das könnte Sie auch interessieren
Reiseveranstalter Deutschland bei schwarzaufweiss