Die Schlossstraße, von Alleebäumen bestanden, führt vom Sophie-Charlotte-Platz schnurgerade auf den von einer Kuppel gekrönten Mittelbau des Schlosses zu. Benannt ist das Schloss nach Königin Sophie Charlotte, der Ehefrau des Kurfürsten Friedrich III., des späteren preußischen Königs Friedrich I., der einer der Bauherren der Schlossanlage war. An dieser ist zwei Jahrhunderte lang gebaut worden. Heute sehen die Besucher eine u-förmige Anlage mit einem 48 Meter hohen zentralen Kuppelbau.
Bevor man das Schloss betritt, durchschreitet man die Torhäuschen am Eingang des Hofes. Sie sind mit je einem mit Schild und Kurzschwert ausgerüsteten Krieger geschmückt. Im Ehrenhof stößt der Besucher auf das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten, des Siegers der Schlacht von Fehrbellin (1675), in der Tracht eines römischen Feldherren. Entworfen hat diese im Jahr 1700 in einem Stück gegossene Barockskulptur Andreas Schlüter, allerdings nicht für den Ehrenhof des Charlottenburger Schlosses, sondern für die Kurfürstenbrücke, die heutige Rathausbrücke, der Schlossinsel. Das Reiterstandbild gilt als eine der herausragendsten Barockplastiken im deutschsprachigen Raum.
Einer Legende nach verließ der Fürst jedes Jahr in der Neujahrsnacht sein Schloss, um zu erkunden, was sich in Berlin alles in den letzten zwölf Monaten verändert hatte. Da der Fürst dabei unerkannt bleiben wollte, wurde sein Pferd auch nicht mit Hufeisen beschlagen, so dass er sich lautlos durch Berlins Straßen bewegen kann.
Sehenswert sind die Wohnräume Friedrichs I. und seiner Gemahlin, das Porzellankabinett sowie die Gemächer Friedrichs des Großen. Auch derjenige, der sich für die französische Malerei des 18. Jahrhunderts interessiert, sollte sich die außergewöhnliche Sammlung des Schlosses unbedingt anschauen. In dem von Langhans entworfenen Westflügel der Schlossanlage, dem ehemaligen Schlosstheater, ist das Museum für Vor- und Frühgeschichte untergebracht, das einen Einblick in die Kulturgeschichte von der Steinzeit bis ins Mittelalter gewährt. Sehenswert ist u.a. die Sammlung Heinrich Schliemanns mit Grabungsfunden aus dem antiken Troja, die Zypern-Sammlung Max Ohnefalsch-Richters und der so genannte „Berliner Goldhut“.
Schlosspark Charlottenburg
Umgeben ist die imposante Anlage, zu der auch eine Große Orangerie gehört, von einem formalen Barockgarten mit Buchsbaumhecken, Orangenbäumchen und Wasserspielen. Er wurde 1687 als erster Barockgarten nach französischem Muster von Siméon Godeau angelegt. Im hinteren Teil schließt sich ein Landschaftsgarten im englischen Stil an. Am nordöstlichen Rand der Gartenanlage steht der Schinkel-Pavillon (Neue Pavillon), der für den Monarchen Friedrich Wilhelm III. und dessen zweite Gemahlin 1824 errichtet wurde. Im Park sind darüber hinaus ein Teepavillon, das Belvedere, in dem heute Meisterwerke aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) ausgestellt werden, und das Mausoleum, ein Tempelbau, der als Grabanlage für Friedrich Wilhelm III. und die früh verstorbene, sehr beliebte Königin Luise 1812 fertig gestellt wurde, zu bewundern.
Schloss Charlottenburg
Spandauer Damm 10-22
14059 Berlin
Tel. 030 / 32 09 11
Öffnungszeiten
Altes Schloss: Erdgeschoss (Barockräume): Di–So 9–17 Uhr (letzte Führung / letzter Einlass 17 Uhr); Obergeschoss (Wohnräume Friedrich Wilhelms IV., Kronkabinett, Hoftafel- und Silberkammer) Di–So 9–17 Uhr; Neuer Flügel 1.4. bis 31.10. Di–So 10–17 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr) / 1.11. bis 31.03.Di–So 11–17 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr), Sonderregelungen zu den Feiertagen: www.spsg.de
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