Sehenswertes kurzgefasst

Herengracht

Die Villa mit der Hausnummer Herengracht 527 breitet sich hinter einer Front mit ionischen Säulen aus und berichtet von einer Historie, die als Protagonisten den russischen Zar Peter II. beschreibt. So besuchte Seine Majestät Amsterdam regelmäßig und wohnte jederzeit in diesem Domizil.

Man wird einige Zeit benötigen, um dieses kurze Stück Weges zurück zu legen, denn auch die mächtige Front des Hauses mit den Nummern 504-510BQ, die sich in Halsgiebeln und Tritonen-Skulpturen darstellt, ist mehrere interessierte Blicke wert. Die Mohrenbüsten über dem Eingang von Haus Nummer 514BR haben in dieser vornehmen Gegend eine andere Bedeutung als im Jordaan, wo sie die Profession des Hausbesitzers als Apotheker anzeigten. Nein, hier an der Herengracht ist der Mohr das Signet eines „Händler nach Übersee“.

Leidseplein

Touristen kennen den von Leuchtreklamen blinkenden und blitzenden Platz als Treffpunkt, die Einheimischen erinnern sich daran, dass man „damals“ hierher ging, um zu sehen und gesehen zu werden. So elegant geht es nicht mehr zu, aber quirlig und bunt. Erst im Winter vergnügen sich die Amsterdamer auch wieder hier, wenn die große Eisbahn angelegt ist - zum schatsen, Schlittschuhlaufen.

Amsterdam Leidseplein

Man trifft sich am Leidseplein

Magna Plaza

1895-99 als Hauptpostamt erbaut, wurde das vierstöckige Haus auf 4560 Pfählen förmlich verankert. Als diese Ära überging in die einer Nutzung als Edel-Shoppingmeile, versenkten die Baumeister während des Umbaus noch einmal 500 Pfähle mehr in den Untergrund. Auf dass die Pracht ewig halte.

Amsterdam - Magna Plaza

Früher Hauptpost, heute Edel-Shoppingmeile: Magna Plaza

Nieuwmarkt

Während der Werktage geht es hier ruhig zu, auch was das Warenangebot angeht. Samstags dann erscheinen die Ökobauern aus der Umgebung mit ihren Waren, dann muss man sich schon langsamer vorwärts bewegen. Am 30. April, dem Tag der Königin, ist Rommelmarkt, Kirmes. Und von Mai bis September ist der Nieuwmarkt an jedem Sonntag (9-18 Uhr) Schauplatz für einen sehr ansehnlichen Antiquitäten- und Flohmarkt. Wenn das nicht populär ist!

Portugese Synagoge

Der Symmetrie des Gebäudes sind die kleineren Bauten des Rabbinats, der Wintersynagoge und der Ets Haim, einer der berühmtesten jüdischen Bibliotheken der Welt, hinzu gefügt. Die Synagoge, die 1670-75 erbaut wurde, war nie zerstört und konnte somit gar den originalen Innenraum, dessen hölzernes Tonnengewölbe von hohen Säulen getragen wird, erhalten. Wie seit eh und je wird der Boden mit Sand ausgestreut, und wenngleich die Atmosphäre eher dunkel ist, so scheint sie nicht geheimnisvoll, sondern klar und ohne Dünkel.

Shaffy Theatre

1787 von der „Fortschrittlichen Gesellschaft Felix Meritis“ (= Glücklich durch gute Taten) als „Tempel der Erleuchtung“ auf dem Grund gleich mehrerer alter Grachtenhäuser erbaut, besticht vor allem die Tempelfront. Das bauliche Prachtstück mit einem atemberaubend schönen Treppenhaus, mit einem Observatorium, mit Sälen für Theateraufführungen, Konzerte und wissenschaftliche Experimente, für Seminare und Lesungen, fungierte über viele Jahre als kultureller Mittelpunkt Amsterdams. Seit 1992 sammelt das Felix Meritis, auch Shaffy Theater genannt, wieder die gleichen Meriten wie Anno Dazumal, allen Verfremdungen in den 60 Jahren davor zum Trotz.

Schreierstoren

, ein runder Turm aus dem Jahre 1485, der einst Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war und von dessen Empore die Frauen der Seeleute ihren Männern auf den Schiffen nachweinten – bei deren Auslaufen und wenn sie, was so oft geschah, nicht mehr zurückkamen. Von diesen Schreien soll der Turm seinen Namen erhalten haben.

Stille Örtchen

Es gab ein Problem in Amsterdam, dem man mit Aufstellen von Pissoirs allerorten Herr werden will. So dass verärgerte Wohnbootbesitzer ihre Ruhe haben, aber auch die Polizei, die so manchen betrunkenen Zeitgenossen aus dem Wasser fischen musste, nach dem er beim Pipi machen kopfüber hinein gestürzt war.

Übrigens fährt pro Woche durchschnittlich ein Auto in die Amsterdamer Grachten, trotz der schmalen Steinbarrieren, die das Ufer einer jeden Gracht beidseitig einrahmen!

Waag

Amsterdam - Waag

Waag

Trutzig behauptet der Profanbau seine Existenz, die ihm fast genommen worden wäre, als die Stadtmauer 1617/18 fiel. Klug genug, dieses Kleinod zu erhalten, brachte man in ihm die Stadtwaage unter. In den oberen Fluren erhielten die Zünfte ihre Versammlungs- und Tätigkeitsorte. Über jedem Tor sind noch heute ihre Wappen zu sehen.

 

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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