Plantagegebuurt

Breite Straßen durchziehen das Plantageviertel, Wohlstand anzeigend und feine Wohnverhältnisse. Kurios ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass das „Gebuurt“ aus einer finanziellen Notlage der Stadt gegen Ende des 17. Jh. entstand. Allzu viel Geld war in den Ausbau des noblen Grachtengürtels gesteckt worden – jetzt musste damit Schluss sein! Doch brach liegen lassen wollte man das Land auch nicht, also entstand das erste Naherholungsgebiet der Stadt mit allerlei vergnüglichen Zeitvertreiben inklusive. Bis um 1850 wieder einmal das Thema Wohnungsnot die Stadtväter traktierte. Also gab man, nach Absprache mit etlichen reichen, jüdischen Familien den Bau breiter Straßen und repräsentabler Villen in Auftrag. Die jene wohlhabenden Bürger nach der Fertigstellung auch bezogen. Die Wohnlage um den Hortus Botanicus und am Artis Zoo wurde zu einer der noblen Adressen Amsterdams.

Amsterdam - Plantagegebuurt

Plantagegebuurt, eine der teuersten Wohngegenden

Artis Zoo

Im „Artis“, der bereits seit 1838 besteht, aber deshalb kein bisschen altmodisch ist, werden besonders Kinder auf ihre Kosten kommen – im Streichelzoo, auf integrierten Spielplätzen, interaktiv und ganz neugierig beim Zugucken zu den Fütterungen und bei Vorführungen hier und da.

Plantage Kerklaan 40
im Sommer tgl. 9-18, im Winter tgl. 9-17 Uhr
Mehr Infos: www.artis.nl

Hortus Botanicus

Ein Großteil der Pflanzenpracht stammen aus fernen asiatischen und afrikanischen Ländern, mitgebracht von den Eroberungsfeldzügen in den einstigen Kolonien. Der Botanische Garten ist das ideale Ziel für alle Jahreszeiten – im Sommer lustwandelt es sich im Rosarium besonders angenehm und umgeben von angenehmen Düften oder im Kräutergarten, wo die Luft so würzig ist, dass es einem den Atem verschlagen mag.

Bevor die Kolonialisten im 17. und 18. Jahrhundert von ihren Eroberungsfahrten aus aller Welt exotische Pflanzen mitbrachten, war der Botanischen Garten ein bescheidenes Heilkräutergärtlein für Apotheker und Ärzte. Die „Funde“ der heimkehrenden Seefahrer, wie seltene Palmen, nie gesehene Sträucher, faszinierende Blumen, wurden in Rabatten und in Glashäusern bewahrt und sorgsam gezüchtet. So auch die ersten Geranien auf europäischem Boden oder Primeln und Eriken – lang ist die Liste der heute hier heimischen Gewächse. Und auch die der Geschichten dazu: So entstand Brasiliens größte Kaffeekultur aus einer Kaffeepflanze, die in 1706 in Äthiopien entwendet, im Hortus Botanicus gepäppelt und dann nach Brasilien verschenkt wurde.

Im Winter lockt das Dreiklimahaus (Wüste, Tropen und Subtropen) aus dem Jahr 1993 - und immer die Orangerie (1875), die in frischem Aussehen erstrahlt, und wo der Kuchen nach holländischen Rezepten gebacken einfach lecker schmeckt.

Plantage Middenlaan 2a,
Führungen So 14 Uhr, geöffnet: April-Okt. Mo-Fr 9-17, Sa/So 11-17, Nov.-März jeweils bis 16 Uhr
Mehr Infos: www.hortus-botanicus.nl

 

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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