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Calw

Eine Hermann-Hesse- und eine Handels-Stadt

Die Große Kreisstadt (330 - 600 m ü.M.) des Kurorte- und Bäderkreises Calw, deren Altstadt sich im engen Nagoldtal befindet, zählt 24 000 Einwohner.

Geschichte
Die Gründung der Grafen von Calw - Burgbau um 1050 - wurde 1075 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1260 starb das Grafen-Geschlecht aus. 1604 wurde die Grafenburg abgebrochen, ein Schloß-Neubau nie zu Ende geführt. Die Stadt war lange Zeit die bedeutendste Industrie- und Handelsstadt Württembergs mit internationalen Beziehungen: 1590 z.B. besuchten Calwer Händler die Messen in Straßburg, Frankfurt und Basel. Da das enge Tal landwirtschaftlichen Betrieb nicht begünstigte, verlegte man sich auf Handel und Handwerk. Calw war Zentrum der Tuchmacherei und Zeugweberei (Zeughandels-Compagnie 1650-1717), von Salzhandel und Holzhandel. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Bayern 1634 die Stadt, 1692 waren es die Franzosen. Bekannt ist der Name der Stadt auch durch den 1833 gegründeten Calwer Verlagsverein.

Calw Nikolauskapelle.jpg (25582 Byte)Besuchenswert ist die Altstadt von Calw: Hier das Wahrzeichen, die gotische Nikolauskapelle auf der alten Brücke - man beachte die Nagold-Flößer,
ein längst ausgestorbenes Gewerbe.

Stadtrundgang
Wahrzeichen der Stadt ist die Nikolausbrücke samt gotischer Kapelle (um 1400). Von dort ist’s nicht weit zum großzügig angelegten und an Fachwerkbauten reichen Marktplatz mit dem Rathaus (ab 1673) und den zwei Löwenbrunnen aus Sandstein auf dem Platz. Am Markt steht auch das Geburtshaus des Schriftstellers Hermann Hesse (siehe auch  Calw und Hesse). Vom Markt führen etliche heimelige Gassen hinab in die Lederstraße (schönster Bau: das Schnauffer’sche Fachwerkhaus) und zum Fluß, an dessen rechtem Ufer man in der Bischofsstraße weitere Fachwerkhäuser und repräsentative Bürgerhäuser entdeckt. Dazu zählen das klassizistische Palais des Handelsherrn Johann Martin Vischer, in dem sich heute die Stadtgeschichtliche Sammlung befindet, und das Steinhaus, in dem Hermann Hesses Onkel Friedrich Gundert lebte. Das 1787-91 nach Plänen des Herzoglichen Oberbaudirektors Reinhard Fischer aus Stuttgart erbaute Vischer-Palais bietet mit "Blauem Zimmer", "Damenzimmer" und "Landschaftszimmer" gute Eindrücke früherer Wohnkultur.Mit Hilfe einer Broschüre kann man einen Stadtrundgang, der "Stadtgeschichtlicher Weg" betitelt ist, nachvollziehen.

Der alte Bahnhof befindet sich am Stadtausgang Richtung Bad Teinfach, der neue ist ein Kuriosum: Auf dem "Oberdeck" kommt der Zug an (von dort schöner Ausblick auf die Stadt!), darunter sind Parkhaus, Busbahnhof und Taxistand.

Besichtigungen
Die vom Marbacher Schiller-Museum geschaffene, unbedingt sehenswerte Ausstellung des Hermann Hesse Museums Calw befindet sich Marktplatz 30. Dort ist auch die Galerie der Stadt Calw untergebracht, die vor allem den Werken von Richard Ziegler, Rudolf Schlichter, Gunter Böhmer und Kurt Weinhold gewidmet ist (Öffnungszeiten wie Hesse Museum).Palais Vischer, Museum der Stadt Calw, Bischofstr.48.
Stadtturm "Der Lange" (1706-07), ehemaliges Gefängnis.
Eisenbahnmuseum Stellwerk 1, Alter Bahnhof Calw-Süd: Ältestes Stellwerk der ehemaligen Königlich Württembergischen Staatsbahn aus dem Jahre 1889.
Spielzeugmuseum, Altburger Str.10.
Gerbereimuseum, Badstr.7/1.
Bauernhausmuseum in Calw-Altburg, Theodor-Dierlamm-Str.16.
Stadtführungen Sa und So, 15 Uhr, Treffpunkt vor dem Rathaus

Informationen
Stadtinformation Calw, Marktbrücke 1, 753 65 Calw, Tel. 070 51 – 96 88 10, Fax 96 88 77 stadtinfo@calw.de, www.calw.de

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