Die Waldeck, eine der schönsten Burgruinen
Wo nachts der Schatz gesucht wurde
Die verwaltungsmäßige Zuordnung mag verwirren: Von der Lage her gehört die Burgruine Waldeck, eine der schönsten und sagenumwobensten im Schwarzwald, zu Stammheim und damit zur Kreisstadt Calw, geographisch aber liegt sie viel eher bei Altbulach als bei Calw.
Wege
zur Waldeck
Insofern ist es wichtig, zu erläutern, wie man die
Waldeck findet: Fährt man von Calw Richtung Nagold, so sieht man ein Stück nach der
Station Teinach, wo die Nagold einen hufeisenförmigen großen Bogen um den Schlossberg,
einen schmalen und felsigen bewaldeten Bergrücken, macht, rechter Hand den Hof Waldeck.
Von dort kann man hinaufsteigen zur Feste.
Den schöneren Weg findet man andernorts: Von der Straße von Station Teinach nach Neubulach zweigt nach links eine Nebenstrecke nach Altbulach ab. Kurz bevor der Wald endet und die Felder beginnen, führt linkerhand ein Fußweg über den Bergrücken zu dem historischen Ort.
Bei diesem Zugang aus westlicher Richtung kann man auch heute noch feststellen, wie ausgezeichnet befestigt die Burg war, sieht man doch immer wieder Gräben, die Reste von Vorwerken und Gemäuern, ehe man die eigentliche Burg erreicht, die auch als Ruine noch aus Wald und Grün emporragt. Unterwegs begegnet man einem seltsamen Felshäuschen, im Volksmund als "Geigerles Lotterbett" bekannt, woran sich die Sage um einen Dorfmusikanten knüpft.
Stoff für Sagen bietet die Waldeck reichlich, so mit der Erzählung von Kriemhild und dem Schatz, der dort verborgen sei. Manche haben diese Kunde für bare Münze genommen und bei Nacht in der Ruine nachgegraben, was selbstverständlich verboten ist.
Sagenumwoben
ist die beeindruckende Burgruine Waldeck über
dem Nagoldtal, eine
der schönsten im Schwarzwald.
Geschichte
Ein Ortwin von Waldeck ist erstmals 1140 erwähnt. Die Waldecker frönten
später dem Raubrittertum und wurden, weil sie damit gegen den Landfrieden
verstießen, 1279 (erfolgslos) belagert. Im November 1284 gelang es
dann einem Heer unter König Rudolf die Feste Waldeck nach zweimonatiger
Belagerung zu stürmen. Die Burg wurde danach neu errichtet, ein letzter
Waldecker namens Tristan verstarb 1553, ab 1600 gerieten die Bauten
in Verfall.
Die Waldeck
dreidimensional
2000 haben die Studenten Thomas Mitschang und Focke Jarecki vom Geodätischen
Institut der Universität Karlsruhe die Ruine vermessen und nun
im Internet dreidimensional dargestellt. Siehe dazu: www.gik.uni-karlsruhe.de/Studien/st132.html
Andere
Waldecker Burgen
Die Waldecker besaßen in der Gegend fünf Burgen, woran noch einige andere
Burgstellen erinnern, an deren Gelände man teils ablesen kann, daß dort eine Befestigung
war (sonst steht dort aber kaum noch ein Stein auf dem anderen). Näheres ersieht man aus
der Kompass Wanderkarte 0873 Bad Liebenzell-Calw-Wildbad: Nördlich der Waldeck ist das
Dickemer Schlößle eingezeichnet, südlich davon gegenüber Seitzental die einstige
Geißburg und bei Neubulach gegenüber dem Schaubergwerk eine weitere Burgstelle.